Kumhausen. Schon in den beiden Wahllokalen neben dem Rathaus zeichnete sich bei der Auszählung der Stimmen ein klarer Sieg für Thomas Huber (40), den Bürgermeisterkandi- daten der Freien Wähler, ab. Hier im Bild mit dem Nachrücker in den Gemeinderat, Johann Schmid (re.). Huber konnte gegenüber dem Wahlergebnis vom 11. März (49,07 Prozent) nochmals deutlich auf 64,99 Prozent zulegen. Auch das hatte kaum jemand erwartet. Jubel im großen Sitzungssaal bei den Huber-Fans. Wahlkampfleiter Stefan Gnosa strahlte wie ein Schneekönig. Für die grüne Kandidatin Rosi Steinberger votierten 35,01 Prozent. Eine leichte Zunahme gegenüber dem 11. März (33.33 %). Im Rathaus findet also zum 1. Mai eine echte Wachablösung statt.
Kumhausen bekommt nach dem FW-Bürgermeister Fritz Schneck (Vorgänger von Josef Nagl, CSU), der ebenfalls zum Mitfeiern im Rathaus war, wieder einen Rathauschef aus dem Lager der Freien Wähler, die im Gemeinderat mit fünf Sitzen vertreten sind.
Gut Stimmung herrschte auch im Lager von Rosi Steinberger, hier im Bild mit ihrem Gatten und Wahlkampfmanager Frank Steinberger sowie mit Gemeinderat Sepp Fleck (re.).
Es dauerte nicht lange, da wurden die ersten Sektflaschen geöffnet. Ileane Strobl überreichte dem Wahlsieger einen wunderschönen Strauß Blumen im Namen der Fraktion und des Ortsvereins. Auch der Vater den neuen Bürgermeisters, Sepp Huber, war zum Gratulieren und Feiern ins Rathaus gekommen, während die neue "First Lady" der Gemeinde, Christina Huber, zumindest bis 19.30 Uhr nicht ins Rathaus kam. Die Wahlsieger feierten später in Hachelstuhl weiter.
Thomas Huber ging als 2. Bürgermeister ins Rennen. Seine Mitbewerberin um den Chefposten im Rathaus, Rosi Steinberger, ist 3. Bürgermeisterin. Sie und ihr Anhang nahmen das Stichwahlergebnis gelassen hin. Die grüne Kandidatin hat den wohl engagiertesten und fundiertesten Wahlkampf geführt. Sie kann sich mit ihren beiden Wahlergebnissen durchaus sehen lassen. Am 11. März erreichte sie ja fast doppelt soviele Stimmen wie der CSU-Kandidat. Markus Hunger war ebenfalls im Rathaus. Er gratulierte dem Wahlsieger ebenso wie zuvor Rosi Steinberger, die mit ihrem Wahlergebnis absolut zufrieden sein kann. Sie kam in die Stichwahl und nicht der CSU-Kandidat. Wo gibt es derlei sonst in Bayern?
Rosi Steinberger (52) wird wohl ab Herbst wieder einen Wahlkampf bestreiten als niederbayerische Spitzenkandidatin der Grünen für die Landtagswahl 2013, mit besten Aussichten für einen Sitz im Bayerischen Landtag. Zudem wird sie im Frühjahr 2014 erneut zum Kreistag kandidieren und womöglich sogar Landratskandidatin werden (müssen). Also, der grünen Frontfrau bleibt kaum Zeit für eine Verschnaufpause.
Die Wahbeteiligung war mit 56,38 Prozent um sieben Prozent geringer als am 11. März. Das ist erneut recht beachtlich. Am Freitag (23.03.) hat ja sogar der neue Bundespräsident Joachim Gauck (72) zur regen Teilnahme an Wahlen aufgefordert. Wahlen seien für jede Demokratie extrem wichtig. Man sollte sie nie versäumen!
Im Wahllokal 2 (beim Rathaus) stimmten 192 für Huber und 74 für Steinberger. Eine ungültige Stimme entfiel auf den bekannten Neonazi Martin Wiese mit der Anmekung "Arbeiterkämpfer".
Der seit 12 Jahren amtierende Bürgermeister Josef Nagl bleibt noch bis Montag, 30. April, im Amt. Er wird auch noch eine Sitzung des Gemeinderats ansetzen, bei der der Haushalt für dieses Wirtschaftsjahr verabschiedet werden soll. Am Mitwoch, 2. Mai (1. Mai ist Feiertag), wird dann in einer öffentlichen Sitzung des Gemeinderats der neue 1. Bürgermeister Thomas Huber durch den ältesten Gemeinderat Franz Bauer (FW) vereidigt. Er ist Jahrgang 1939 und auch der dienstälteste Gemeinderat seit 1984.
In der gleichen Sitzung wird auch ein neuer 2. Bürgermeister - oder eine Bürgermeisterin - aus der Mitte des Gemeinderats gewählt und der neue 1. Bürgermeister Thomas Huber wird den Nachrücker Johann Schmid (Preisenberg) als Gemeinderat der FW-Fraktion vereidigen. Schmid hatte bereits von 1998 bis 2002 im Gemeinderat Sitz und Stimme.
Thomas Huber ist Staatlich geprüfter Bautechniker in Diensten der Sparkasse Landshut. Er wechsel also zum 1. Mai in die Chefetage des neuen Kumhausener Rathauses, das er ursprünglich eigentlich nicht wollte. Seine erste Amtsperiode dauert ausnahmsweise volle acht Jahre bis Ende April 2020. Im März 2014 werden 20 Gemeinderäte neu gewählt, vier mehr als bisher. Aus deren Mitte wird dann erneut ein 2. und 3. Bürgermeister bzw. Bürgermeisterin gewählt. Ab 2014 wollen auch die Sozis mit eigenen Gemeinderäten im Rathaus mitmischen und vielleicht auch die Piraten. Es bleibt spannend im Kumhausen./hs