Die am Freitag, 9. Mai, anstehende Wahl der 2. und 3. Bügermeister im neu gewählten Stadtrat in öffentlicher Sitzung im neuen Plenarsaal des Rathauses beherrscht mehr denn je die Diskussionen nicht nur innerhalb der 44 Stadträte bzw. deren Fraktionen. Sie wird noch spannender als vor sechs Jahren als überraschend Dr. Thomas Keyßner und Gerd Steinberger die Wahlen zum 2. und 3. Bürgermeister klar gegen Dr. Anna Maria Moratscheck (CSU) und Erwin Schneck (FW) gewinnen konnten. Das Bild zeigt beide kurz nach der Vereidigung mit den Amtsketten.
Wie aus zuverlässigen Quellen zu hören ist, strebt der 65-jährige jetzige 3. Bürgermeister Steinberger sogar eine Kampf-Kandidatur zum 2. Bürgermeister an. Er will also direkt den amtierenden 2. Bürgermeister Dr. Thomas Keyßner herausfordern. Die CSU-Fraktion mit künftig 13 Stimmen im neuen Stadtrat will es angeblich nicht riskieren, gegen Steinbeger und Dr. Keyßner (57) einen eigenen Kandidaten (Ludwig Zellner, 60) bzw. eine Kandidatin (Dr. Dagmar Kaindl, 58) ins Rennen zu schicken. Stadträte berichten, das sie beinahe täglich von und für BM-Kandidaten umworben werden.
Muß sich die CSU-Fraktion mit dem 3. BM-Posten begnügen?
Falls Steinberger tatsächlich gegen den acht Jahre jüngeren Dr. Keyßner antritt, bliebe der CSU (Zellner oder Dr. Kaindl) realistisch nur mehr eine Kandidatur um den 3. Bürgermeister. Das wäre eine bittere Pille für die mit 13 Sitzen größte Stadtratsfraktion. Auch wenn eigentlich beide Bürgermeisterposten gleichwertig sind, genießt in der Öffentlchkeit naturlich der 2. Bürgemeister ein höheres Ansehen als der 3. Bürgermeister. In der Wählergunst rangiert Dr.Keyßner weit vor Steinberger. Bei der Stadtratswahl am 16. März erzielte Dr. Keyßner 12.492 Wählerstimmen, Steinberger nur 9.741. Bei der OB-Wahl 2004 brachte es Dr. Keyßner auf 25,14 Prozent der Stimmen, Steinberger lediglich auf 9,13 Prozent.
Gabi Sultanow (50) soll inzwischen völlig aus dem Rennen sein. Es ist also derzeit eher unwahrscheinlich, dass es erstmals eine Stadträtin auf den Bürgermeisterposten schafft. Das könnte im Laufe der Stadtratsperiode dann noch möglich werden, wenn z.B. Ludwig Zellner 2016 auch noch die OB-Kandidatur anstrebt und dann tatsächlich zum Rampf-Nachfolger gewählt wird. Dann müßte ein 2. oder 3. Bügermeister nachgewählt werden. Das könnte bzw. sollte dann erstmals eine Stadträtin werden.
Heute, Samstag, hat 2.Bürgermeister Dr. Keyßner beim großen Radl-Aktionstag in der Landshuter Innenstadt noch einmal die Gelegenheit, sich in Vertretung des Oberbürgermeisters in seiner Paradedisziplin zu profilieren. Er hat am 16. März mit Abstand die meisten Wählerstimmen bekommen. Als "Stimmenkönig" geht er also am 9. Mai in die Bürgermeister-Wahl. Es gibt nicht wenige in den Reihen der Grünen, die darauf setzen, dass der immer noch sportlich jugendlich wirkende Keyßner auch bei der nächsten OB-Wahl nochmals antritt, zumal dann, wenn der Gegner aus den Reihen der CSU Ludwig Zellner heißen sollte.
Die nächste OB-Amtsperiode soll ja schon 2020 enden, um die Wahl des Oberbürgermeisters und die Stadtratswahl endlich wieder zusammenzuführen. Will heißen, der Rampf-Nachfolger würde nur drei Jahre und vier Monate regieren, Im März 2020 würde dann mit den 44 Stadträten auch der Rathauschef neu gewählt werden. Das würde sicherlich auch zu einer weitaus höheren Wahlbeteiligung führen.
Alt-OB Hans Rampf könnte dann (2020) wieder als Stadtrat kandidieren ähnlich wie der künftige Ex-Landrat Eppeneder am 16 März zum Kreistag kandidiert hat. Die Altersbeschränkung auf 65 Jahre gilt ja nur für hauptberufliche Landräte und (Ober-)Bürgermeister, nicht jedoch für Stadträte, Kreisräte, Gemeinderäte und auch nicht zur Abgeordnete oder Bezirksräte. /hs