Wie aus gut unterrichteten Kreisen zu vernehmen ist, sollen bezüglich der Krankenhäuser bzw. Kliniken in Stadt und Landkreis schon Anfang Mai die Verhandlungen über eine Kooperation (mit Zielsetzung Fusion) zwischen Stadt und Landkreis nach Jahren der Funkstille wieder aufgenommen werden.
Im Landshuter Klinikum mit aktuell 526 Betten (78 Prozent Auslastung) wird derzeit versucht, die Personalkosten durch diverse Maßnahmen (Abfindungsverträge, Auslagerung von Diesntleistungen in externe Gesellschaften) zu senken. Der Stadtrat wird demnächst die personelle und finanzielle Situation des Klinikums diskutieren. So verlangt es ein Antrag der Grünen Stadträte, für die Dr. Jürgen Pätzold im Aufsichtsrats der gGMBH Klinikum sitzt.
Aber auch der Landkreis hat aktuelle Sorgen. Am Mittwochabend wurde in Vilsbiburg im Rahmen einer gut besuchten Podiumsdiskution über die Situation am Vilsbiurger Kreiskrankenhaus (202 Betten) diskutiert. Landrat Josef Eppeneder hat diese Veranstaltung angeregt. Zuvor schon wurden 24.000 Unterschriften gesammelt. Am Vilsbiburger Krankenhaus dürfen seit Anfang des Jahres einzelne Fachärzte Patienten nicht mehr ambulant behandeln. Sie müssen ersatzweise Fachärzte in Landshut aufsuchen, so die Vorgabe der Kassenärztlichen Vereinigung. Das ist vor allem für ältere Patienten ohne Auto besonders beschwerlich.
Der Landrat widersprach am Mittwoch auch vehement allen Gerüchten und Mutmaßungen, das Vilsbiburger Krankenhaus könnte zu Gunsten einer Aufstockung des Achdorfer Klinikums vor einer Schließung stehen. Das Vilsbiburger Haus kann laut Eppeneder eine Bettenauslastung von 96 Prozent vorweisen, das Achdorfer Klinikum sogar eine Auslasung von 102 Prozent. Bei der sog. "Landshuter Runde" bezifferte Eppeneder den zuletzt erzielten Jahresüberschuß für Achdorf auf eine Million Euro. Freilich sind im Achdorfer Klinikum in den nächsten Jahren Investitionen für viele Millionen, auch für die Aufstockung der Bettenzahl von derzeit 303 auf 347, vorgesehen.
Im Zuge der Gebietsreform wurde 1972 ja das Geisenhausen Kreiskrankenhaus aufgelöst bzw. zu einem Altenheim umgebaut. Inzwischen hat Geisenhausen (6500 E.) ein völlig neues Seniorenheim. Das ehemalige Altenheim soll bis zu 170 Asylbewerber aufnehmen, wenn es nach dem Willen der Regierung von Niederbayern geht.
Landrat Eppeneder sprach sich bei der "Landshuter Runde" (moderiert von Stadträtin Prof. Goderbauer-Marchner) Ende 2012 auch "aus voller Überzeugung" für eine enge Kooperation, ja sogar für eine Fusion der Stadt- und Landkreiskrankenhäuser (incl. Rottenburg und Vilsbiburg) aus. Die fusionierten Häuser bzw. Kliniken wären "eine Macht" in der ostbayerischen Krankenhauslandschaft mit "großen Entwicklungspotentialen", so der noch bis Ende April 2014 amtierende Landrat optimistisch. /hs