Landshut. Eine zivile Streife der Polizei Landshut konnte am Nachmittag des Dienstag (21.02.) beobachten, wie zwei Männer im Ortsteil Bayerwaldsiedlung von Haus zu Haus gingen und Flugblätter verteilten und einwarfen. Einer davon war der 36-jährige Neonazi Martin Wiese, der von August 2011 bis Dezember 2011 nach seiner Haftentlassung in der Landshuter Schirmgasse wohnhaft war und jetzt mitten in Geisenhausen seinen Erstwohnsitz hat.
Gegen 15 Uhr konnte ein damit in Zusammenhang stehender Pkw ausfindig gemacht werden und der Fahrer kontrolliert werden. Es handelte sich dabei um eben den bereits polizeibekannten Martin Wiese.
Der Mann händigte auf Aufforderung freiwillig mehrere Exemplare des verteilten Flugblattes zur Überprüfung aus. Die Inhalte des Flugblattes mit der Überschrift "Linksextreme Terrorzelle beim "Runden Tisch gegen Rechts" in Landshut" wurden durch die Staatsanwaltschaft Landshut geprüft und der Anfangsverdacht für ein Vergehen der Beleidigung bejaht. Im Fahrzeug des Mannes wurden dann in einem Karton 1.178 Flugblätter beschlagnahmt. In einem weiteren Karton fanden die Kriminalbeamten dann noch 1.811 Stück Flugblätter mit Parolen gegen das Asylantenwohnheim in Geisenhausen. Auch diese wurden beschlagnahmt.
In Begleitung vo Wiese befand sich noch ein weiterer 22-Jähriger, der ebenfalls polizeibekannt ist. Die weiteren Ermittlungen führen derzeit die Kripo und Staats- anwaltschaft in Landshut. Inzwischen wurde die Beschlagnahme der Druckwerke auch richterlich bestätigt.
Vor kurzem richtete Martin Wiese an den "Runden Tisch" bereits ein E-Mail. Der Runde Tisch organisierte vor einem Jahr eine Lichterkette gegen Neonazis und Rassismus in der Landhuter Innenstadt. Übr 1000 Bürgerinnen und Brüger nahmen daran teil. Auch andere Aktivitäten organisiert der Runde Tisch.
Wiese demonstrierte vor der Polizei per Megaphon
Am Aschermittwochnachmittag (22.02.) wollte Martin Wiese bei der Polizeidienststelle Landshut die beschlagnahmten Flugblätter wieder abholen. Doch inzwischen hat das Gericht die Sicherstellung der Flugblätter bestätigt. Wiese musste unverrrichteter Dinge die Polizeidienststelle verlassen. Doch danach inszenierte er vor dem Eingang der Polizei eine Spontandemo. Fahnen wurden geschwungen. Per Megaphon protestierte Wiese gegen die Handlungsweise der Polizeibeamten. Passanten blieben stehen und beobachteten erstaunt die Aktion der kleinen Demo-Gruppe um Martin Wiese.