Die Stadt Landshut gehört bekanntlich links der Isar zur Diözese Regensburg, rechts der Isar zum Erzbistum München-Freising. In Regensburg amtiert Bischof Rudolf Vorderholzer (Bild) Wie überall gibt es auch in der 142.000 Einwohner großen Ostbayern-Metropole dringendsten Bedarf an Wohnungen für Flüchlinge. Bischof Rudolf will jetzt womöglich mit gutem Beispiel vorangehen und seine nagelneue, 155 Quadratmeter große stattliche Dienstwohnung, die bisher leer steht, für Flüchtlinge zur Verfügung stellen.
Er selbst wohnt ja lieber in einer Zwei-Zimmerwohnung des Regensburger Ordinariats. Der noch sehr jugendlich wirkende Bischof will also ein Beispiel geben, nicht nur soziales Engagement predigen und einfordern, sondern tatkräftig vorangehen. Und wie schaut es in Landshut aus? Hat die katholische Kirche hier nicht auch reichlich Immobilienbesitz? Ist der seit langem eingerüstete Pfarrhof in der Freyung bewohnbar? Womöglich auch die ebenfalls der Kirche gehörende und nicht mehr benutzte Pension nebenan? Stiftspropst Dr. Franz-Jodeph Baur wohnt in einem frisch sanierten herrschaftlichen Palais in der Kirchgasse. Während der Sanierungsarbeiten wohnte er in einem schlichten mehrstöckigen Wohnblock hinter St. Martin.
Bei seiner Amtseinführung versprach der neue Monsignore und Stiftspropst in seiner ersten Predigt in der Stiftsbasilika St. Martin im Beisein zahlreicher Promis und auch von Vertretern der evangelischen Kirche ein besonderes Engagement für die Ärmsten der Armen in der Stadt. Sein Vorgänger, Bernhard Schömann, hat die Stadt verlassen, ohne sein großes Versprechen eingelöst zu haben, dass er bei einer Predigt während einer Dultmesse vor 2.000 Besuchern abgegeben hatte. Er wolle in Landshut noch dafür sorgen, dass ein Haus für ledige Müller mit Kindern gebaut oder eingerichtet werde. Denn, so der Stiftspropst auch vor laufender Kamera bei der Dult-Messe, es dürfe in dieser reichen Stadt Landshut nicht sein, dass werdende bzw. alleinerziehende Mütter keine Bleibe finden. /hs