Kommentar zu "Testweise Einkaufen bis 22 Uhr"

Herr von Gumppenberg hat sich wohl wenig Gedanken über die Auswirkungen solcher Forderungen gemacht, geschweige denn hat er an die Menschen gedacht, die von einer solchen Änderung direkt betroffen wären. Wirtschaftlich und finanziell würde sich durch diese Öffnungszeiten nichts verändern, da sich Umsätze und Kundenfrequenz nur zeitlich verlagern würden. Mehrumsätze würde es nicht geben, da der Kunde nicht mehr Waren verbrauchen, bzw. mehr Geld ausgeben kann. Es entstehen für die Unternehmer lediglich höhere Kosten durch zusätzliches Personal und steigende Strom- und Energieverbräuche. Durch Nachtfahrten, erhöhten Stromverbrauch und zunehmenden Lärm schaden wir zusätzlich Mensch und Umwelt. Die geforderten Öffnungszeiten können nur als unsozial bezeichnet werden, da die betroffenen Familien durch Schichtarbeitszeiten und Nachtarbeit regelrecht entfremdet würden, außerdem darf man auch die gesundheitlichen Nachteile (physisch und psychisch) dieser Arbeitszeiten nicht vergessen. Von solchen Öffnungszeiten würden lediglich die großen Konzerne profitieren, die diese Änderung auch personell auf Kosten der Mitarbeiter stemmen könnten und trotzdem immer wieder mit Steuergeldern vom Staat unterstützt werden müssen. Der Mittelstand (von dem der Staat maßgeblich lebt) ist der Verlierer, kann hier nicht mithalten und hat keine Möglichkeit die kleinen Unternehmen (meist Familienbetriebe) 24 Stunden am Tag zu betreiben. Mir stellt sich auch die Frage, wann der Mensch zur Ruhe kommen soll, wenn er ständig neuen Anreizen und Verlockungen ausgesetzt ist? Eine solche Forderung kann nur von Menschen kommen, die von einer entsprechenden Änderung der Öffnungszeiten nicht persönlich betroffen wären. Meiner Meinung nach sollten wir rücksichtsvoller mit unseren Mitbürgern umgehen und auch an die Familien denken, die unter solchen Forderungen letztendlich zu leiden haben. Wir haben doch alle mittlerweile genügend Einkaufsmöglichkeiten, sodass Gott sei Dank kein Mensch Not leiden muss.

Robert Neuhauser,

Stadtrat, Landshut