Es war wohl doch in erster Linie die unbarmherzige Hitze heute, dass zum vierten und letzten Hochzeitsumzug deutlich weniger Besucher und Zuschauer kamen. In der Neustadt, wo es keinerlei Tribühnen gibt, waren es nur knapp 7.000. Man konnte auf beiden Seiten locker den Gehsteig entlang spazieren. In der Altstadt saßen ca. 10.500 auf den Tribühnen, vom Postplatz bis hinauf zum Dreifaltigkeitsplatz und ca. 30.000 verfolgten den gut zweistündigen Umzug auf den kostenlosen Freiplätzen.
Also insgesamt knapp 48.000. Das ergab unsere Auswertung von vielen Zuschauer-Fotos die ganze Zugstrecke entlang. In der "Halbzeit" verließen ja Hunderte, wohl sogar an die 2.000, ihre Plätze, sogar auf den Tribühnen, um zum Teil sofort zum Zehrplatz zu gehen. Viele flüchteten freilich auch vor der prallen Hitze.
Auf der Ehrentribühne saßen diesmal der neue Bischof von Regensburg, Dr. Vorderholzer neben dem evang. Dekan Thalhammer (re. halb verdeckt), dann Europaministerin Müller und Bundesverkehrsminister Ramsauer (nicht im Bild) mit Gattin Susi (links stehend) und drei Töchtern (nicht im Bild). Ein letztes Mal verfolgte auch Oberbürgermeister Hans Rampf mit Gattin Roswitha in Amt und Würden den Hochzeitsumzug.
Schon eine Stunde vor dem Beginn des letzten Umzugs sorgten heute, am letzten Hochzeitssonntag, einzelne LaHo-Gruppen, wie diese phantastischen Trommler auf dem Dreifaltigkeitsplatz, für die passende Einstimmung auf das große finale Event.
Am Brunnen vor der Sparkasse versammelten sich heute wie an allen vier Hochzeitssonntagen die aktivsten Fans. Sie animierten mit gestenreichen Hallo-Aktionen und -Hallo-Gesängen die Aktiven immer wieder zu spontanen Echo-Reaktionen. Auch die Besucher auf der Ehrentribühne gegenüber ermunterten sie phantasiereich zu Hallo-Bekundungen.
Kein Zweifel, diese 40. Jubiläumshochzeit von 1475 - hier im Bild der begeisternde Umzug heute in der Neustadt - war in jeder Beziehung rekordverdächtig. Alle Veranstaltungen waren so gut wie ausverkauft. Teilweise wurden Karten sogar auf dem Schwarzmarkt für viel Geld gehandelt. Die künstlerischen, sportlichen und akrobatischen Leistungen der Mitwirkenden, allesamt ja keine Profis, waren erste Sahne. Die Fans kamen in Strömen. Auch 55.000 Besucher und Zuschauer - wie am dritten Umzugstag - sind sensationell viele, vergleichweise die zehn- bis elffache Menge eines ausvekauften EVL-Stadions.
Die Tribühnenfeste (Foot) samt Selbstverpflegung wurden drei Wochen lang fast täglich rasch zum Renner. - Die Hochzeit ist auch wirtschaftlich für viele Geschäfte und gastronomische Betriebe, incl. Hotels (vielfach saftige Preiszuschläge), ein großer Erfolg. Freilich leiden unter der Konzentration der LaHo-Events auf die Innenstadt bzw. die Burg Trausnitz die Gaststätten in den sontsigen Stadtteilen.
Sogar die .200 Sitzplätze auf der wohl größten LaHo-Tribühne am Dreifaltigkeitsplatz waren an vielen Tagen bei den Picknick-Partys vor allem von jungen Leuten dicht besetzt.
Landshut hat sich erneut als großartiger Gastgeber und als ein überaus attraktives regionales Zentrum für ein großes Einzugsgebiet erwiesen. Diese 40. Jubiläumshochzeit wird künftig nur schwerlich zu übertreffen sein. - Am Montagabend, 19 Uhr, ist Dank-Gottesdienst in St. Martin und am Dienstagnachmittag heißt es "Haare ab" bei einer großen Schnipp-schnapp-Aktion im Freien vor dem Rathaus. - Der Wunsch wohl Tausender, dass wenigstens einige Tribühnen noch etwas länger stehen bleiben, wird sich kaum erfüllen lassen. /hs
Hunderte von Bildern der Landshuter Hochzeit auch unter www.fotowelt.de oder direkt bei Foto Sobolewski im Geschäft (Ländgasse) in aller Ruhe anschaun.