Am Dienstag, 18.30 Uhr, steigt in der Vilsbiburger Ballsporthalle gegen den Dresdner SC das zweite Endspiel um die Deutsche Meisterschaft. Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Das ist eine relativ elementare sportliche Weisheit, und sie gilt erst recht während einer Play-off-Runde. Dort spielt die Höhe einer Niederlage keine Rolle, und man hat die Gelegenheit, diese innerhalb weniger Tage gegen den gleichen Gegner korrigieren. -Das Bild zeigt eine Szene von letzten Spiel in Dresden. - Damit sind Ausgangsposition und Stimmungslage bei den Raben vor dem 2. Play-off-Finale um die Deutsche Meisterschaft gegen Dresdner prägnant beschrieben.
Die Vilsbiburger Volleyball- Damen haben Spiel 1 der „Best of five"-Serie am Samstag in Sachsen mit 0:3 verloren, nun brennen sie darauf, am Dienstag, 18.30 Uhr, in der heimischen Ballsporthalle den Spieß umzudrehen und die Serie auszugleichen.
Der Samstag war – soviel steht fest – nicht der Tag der Roten Raben. Vor 3.000 Zuschauern in der ausverkauften Dresdner Margon-Arena waren die Gastgeberinnen zu Beginn etwas präsenter und am Ende etwas glücklicher, während Vilsbiburg nach den Spiel- und Reisestrapazen der vorangegangenen Tage erkennbar die Frische fehlte. Doch schon kurz nach dem Match machten sich im Lager des Deutschen Pokalsiegers Trotz, Motivation und die allgemeine Einschätzung breit, dass es eher unwahrscheinlich sei, dass es während der Finalserie noch einmal zu einem derartigen Spiel kommen werde.
Tatsache ist, dass von den bisherigen vier Duellen zwischen dem DSC und den Roten Raben in dieser Saison keines wie das andere verlief. Jede Mannschaft gewann zweimal, und beim bisher einzigen Match in Vilsbiburg landeten Cristina Alves und Co. im Februar einen sehr überzeugenden 3:1-Sieg. „Zu Hause sieht die Sache schon ein bisschen anders aus", weiß Raben-Trainer Jonas Kronseder. Mit der bedingungslosen, enthusiastischen Unterstützung der eigenen Fans in der vollen Ballsporthalle wollen die Roten Raben ihr Spielkonzept durchbringen und den Vorrundensieger und Titelfavoriten in die Knie zwingen.
Dass sich sein Team besser präsentieren wird als zum Finalauftakt in Dresden, steht für Kronseder außer Frage. „Das ist ein neues Spiel", so der Coach, der seine Damen u.a. mit einer Videoanalyse vom Samstag auf das nächste Aufeinandertreffen mit dem DSC vorbereitet.
Wie die Roten Raben taktisch und personell agieren werden, bleibt abzuwarten. Sowohl die beiden Zuspielerinnen Jenna Hagglund und Linda Helterhoff als auch die vier Mittelblockerinnen Cristina Alves, Dominique Lamb, Celin Stöhr und Norisha Campbell bekamen zuletzt ihre Spielanteile. Im dritten Halbfinale gegen Wiesbaden war dieses variable Coaching auf Vilsbiburger Seite mindestens mitentscheidend, auch was den Einsatz von Lena Stigrot im Tiebreak betraf.
Nun gegen Dresden wird es für die Roten Raben darauf ankommen, gegen einen wohl noch stärkeren Gegner erneut alles zu zeigen – an spielerischem Format, an taktischer Cleverness und natürlich an unbedingter Leidenschaft. Und wenn dann auch noch der raben-typische emotionale Schulterschluss mit den begeisterungsfähigen Fans gelingt und die Ballsporthalle zum brodelnden Hexenkessel wird, ist der Mannschaft am Dienstagabend alles zuzutrauen. Karten gibt es noch unter www.roteraben.de/tickets.