Eine spielerisch verbesserte und kämpferisch hingebungsvolle Leistung hat den Roten Raben nicht genügt, um die Play-off-Finalserie um die Deutsche Meisterschaft gegen den Dresdner SC auszugleichen. Drei Tage nach der 0:3-Auftaktniederlage in der sächsischen Landeshauptstadt waren die Vilsbiburgerinnen in Spiel 2 vor 1.578 Zuschauern in der heimischen Ballsporthalle in Schlagdistanz zum Gegner, mussten sich dem hochkarätig besetzten Meisterschaftsfavoriten aber letztlich mit 2:3 beugen (18:25, 25:23, 25:22, 18:25, 9:15).
Damit führt der DSC in der Finalserie mit 2:0 und kann am Samstag, 17.30 Uhr, im dritten Match vor eigenem Publikum den Titel unter Dach und Fach bringen. Umgekehrt können die Roten Raben mit einem Auswärtssieg die Serie nach Vilsbiburg zurückbringen und ein viertes Duell am kommenden Dienstag, 19 Uhr, erzwingen.
Raben-Trainer Jonas Kronseder stellte diesmal Linda Helterhoff, Michelle Bartsch, Liana Mesa Luaces, Jennifer Geerties, Cristina Alves und Dominique Lamb in die Startformation, dazu Anna Pogany als Libera. Diese sieben Damen trugen das Vilsbiburger Spiel über die weitaus meiste Zeit, wenngleich alle anderen Spielerinnen ebenfalls zum Einsatz kamen.
Die Roten Raben kamen schwer ins Spiel, über 2:8 und 11:21 mussten sie die Gäste zu einem 18:25 im 1. Satz ziehen lassen. Anders das Bild im 2. Durchgang: Bei 6:8 lag Vilsbiburg noch hinten, bei der zweiten technischen Auszeit mit 16:15 jedoch schon knapp vorne. Diesen Vorsprung verteidigten Cristina Alves und Co. mit aller Energie, bis Michelle Bartsch den 2. Satzball zum 25:23 verwertete.
Im 3. Abschnitt kamen die Gastgeberinnen wieder erst spät ins Rollen – aber noch rechtzeitig. Ein 2:6 glichen sie zum 9:9 aus, und ein 13:16 drehten sie in ein 21:20. Die Art und Weise, mit der sich die Roten Raben gegen den starken und kaum nachlassenden Gegner in dieses Match hineinarbeiteten, ja hineinknieten, mobilisierte zusehends auch die Fans auf den Rängen. Als Celin Stöhr mit ihrem As zum 25:22 die 2:1-Satzführung fixierte, herrschte in der Ballsporthalle akustischer Ausnahmezustand.
Dresden zeigte sich freilich unbeeindruckt und marschierte im 4. Satz zielstrebig in Richtung Tiebreak. 8:4 und 19:11 führten die Sächsinnen schon, das 25:18 und damit der Satzausgleich war die logische Folge, so dass das fünfte Aufeinandertreffen beider Teams in dieser Saison erstmals über die volle Distanz ging.
Im Entscheidungssatz war es DSC-Zuspielerin Mareen Apitz, die gleich zu Beginn mit einer Sechs-Punkte-Aufschlagserie für die Vorentscheidung sorgte. Von diesem Rückstand konnten sich die Roten Raben letztlich nicht mehr erholen, näher als auf vier Zähler kamen sie nicht mehr heran. Am Ende brachte Dresden das Ding mit 15:9 nach Hause.
Als beste Spielerinnen des Abends wurden Stefanie Karg und Dominique Lamb ausgezeichnet. Bereits vor der Partie wurde die Vilsbiburgerin Liana Mesa Luaces geehrt, die im Laufe der gesamten Saison die meisten MVP-Ehrungen aller Bundesliga- Profis einsammelte, genau 10 an der Zahl.