Neues Jahr, neues Spiel, neues Glück! Unter diesem Motto wollen die Roten Raben das erste Bundesliga-Match 2015 in Angriff nehmen, das am Samstag (19 Uhr, Ballsporthalle) mit dem Tabellenzweiten VC Wiesbaden einen hochkarätigen Gegner bereithält. Im Vilsbiburger Lager herrscht nach den beiden Niederlagen zum Ausklang des alten Jahres (Pokal-Halbfinale in Aachen, Punktspiel gegen Münster) enorme Entschlossenheit, zum Rückrundenbeginn die Trendwende zu sportlich besseren Zeiten zu schaffen.
Bei der 1:3-Heimniederlage am Dienstag gegen Münster gab es ja auch manch ermutigendes Zeichen. Gästetrainer Axel Büring hatte über weite Strecken ein „sehr gutes Spiel" gesehen, bei dem sein Team „konstant in allen Elementen" agiert und deswegen den Sieg errungen habe. Raben-Coach Jan de Brandt attestierte seiner Mannschaft eine kämpferisch beherzte Vorstellung, die aber unbelohnt geblieben sei, weil der strapaziöse Dezember mit vielen Spielen und Reisen und dazu die dünne Personaldecke die körperliche Frische zu sehr beeinträchtigt hätten.
Auch André Wehnert äußerte sich wohlwollend über die Einstellung des Teams. Nach dem Pokal-Aus in Aachen hatte der Geschäftsführer explizit eine „Reaktion" in punkto Moral und Kampfgeist gefordert – „und die war gegen Münster auf jeden Fall da", analysierte Wehnert. Allerdings passten Aufwand und Ertrag am Ende nicht zusammen, so dass der Manager jetzt auch punktemäßig auf Fortschritte hofft. „Wir können mit der Bundesliga-Vorrunde ganz klar nicht zufrieden sein und müssen jetzt versuchen, in der Rückrunde deutlich mehr Punkte zu holen."
Wiesbaden als erster Gegner der Rückserie hat im bisherigen Saisonverlauf seine Erwartungen voll erfüllt. Der VCW konnte die Bundesliga-Vorrunde als Rangzweiter abschließen – zwar weit hinter dem unangefochtenen Spitzenreiter Dresden, aber auch mehr als deutlich vor jenen Plätzen, die nicht mehr direkt zur Playoff-Teilnahme reichen. Nach Lage der Dinge wird sich das Team von Trainer Andreas Vollmer mit Schwerin und Stuttgart um die Plätze 2 bis 4 nach der Doppelrunde balgen.
Für den VCW spricht dabei die gewachsene Teamstruktur, wobei punktuelle Verstärkungen wie Neu-Nationalspielerin Jennifer Pettke (schon dreimal zum MVP gewählt) das Leistungslevel noch angehoben haben. Kampfgeist und Hingabe der Wiesbadenerinnen sind ohnehin legendär, man darf sie mit einigem Recht zu den Drama-Königinnen im deutschen Volleyball zählen. In den beiden letzten Auswärtsspielen in Schwerin und Potsdam lagen Regina Mapeli Burchardt und Co. mit 0:2 hinten – und gewannen jeweils noch mit 3:2.
Inzwischen sind auch die beiden Partien der Roten Raben im Achtelfinale des Challenge Cups terminiert. Das Hinspiel im ungarischen Bekescsaba findet am Mittwoch, 14. Januar, 18 Uhr, statt; die Entscheidung über das Erreichen des Viertelfinals fällt eine Woche später in der Ballsporthalle Vilsbiburg – am Mittwoch, 21. Januar, 19 Uhr. Wegen des internationalen Engagements der Roten Raben musste das ursprünglich am 14. Januar angesetzte Bundesliga-Auswärtsspiel beim Köpenicker SC auf Mittwoch, 18. Februar, 19 Uhr, verlegt werden.