Um 18 Uhr ging heute, Sonntag, die 10. Landshuter Umweltmesse zu Ende. Ein Rekordbesuch war es sicher nicht. Doch der heutige letzte Tag der viertägigen Messe war noch am besten besucht, zumindest auf Mittag zu und in den ersten Nachmittagsstunden.
Um 16 Uhr flaute der Besuch wieder merklich ab. Gegen 17 Uhr begannen die ersten Aussteller bereits mit dem Abbau ihrer Messe-Stände.
Wir haben an zwei Tagen jeweils nachmittags (kurz nach 15 Uhr) die Besucher in den beiden Messehallen und auf dem Freigelände gezählt. Das ist denkbar einfach. Auch war deutlich zu beobachten, dass an einzelnen Messeständen - vor allem von auswärtigen Ausstellern - kaum Interessenten standen. Ob der Messe-Stand der Stadt bzw. der Stadtwerke attraktiv genug war, ist ebenfalls diskussionswürdig. Gleiches gilt für den Stand der städtischen Volkshochschule. Insgesamt wurden auch nur wenige spezielle Messe-Atkionen angeboten.
Von allen Stadt- und Landkreis-Politikern war sicherlich die Landtagsabgeordnete der Grünen, Rosi Steinberger, am längsten, wenn nicht sogar alle Tage, am Messe-Stand der Grünen präsent, wo sich am Freitag auch der Landesvorsitzende der Grünen, Eike Hallitzky, längere Zeit aufhielt. Ansonsten kam kaum politische Prominenz von anderen Parteien zur Jubiläumsmesse.
Schon die offizielle Schirmherrin, Bayerns Umweltministerin Ulrke Scharf (47), daheim in Erding, war zur Eröffnung ja nur per Videogrußbotschaft zu sehen. Bestens gelaunt absolvierte jedoch Regierungspräsident Heins Grunwald seinen wohl letzten Rundgang auf einer Landshuter Umweltmesse. Er wird im Sommer 65 und kann - obwohl noch sehr jugendlich wirkend - damit als Regierungspräsident in Pension gehen. Unter Bezirksräten wird nicht ausgeschlossen, dass auf Grunwald erstmals eine Präsidentin folgt.
Ist die Messe 2016 wirklich gesichert?
Und wie sieht es für das nächste Jahr aus? Bei der Eröffnung äußerte sich Oberbürgermeister Hans Rampf noch recht euphorisch. Es ist ja dann sein letztes Amtsjahr. Freilich könne und wolle die Stadt nicht direkt als Mitveranstalter einsteigen. Aus Kreisen des Stadtrats ist zu hören, dass es wohl dazu kommen werde, dass die Umweltmesse im Wechsel mit der Niederbayernschau veranstaltet werde. Denn bei der mehrfach größeren Niederbayernschau sei mittlerweile auch der Sektor Umwelt, Mobilität, energetisches Bauen/Wohnen, Gesundheit eines der Schwerpunktthemen. Der Stadt fehle das geschulte Personal zum Mitmachen, so OB Rampf, um z.B. Neukunden für die Messe anzuwerben. Doch die Stadt hat eine eigene gut besetzte Marketingabteilung und die Stadtwerke müssen auch Fernwärmekunden anwerben. Auch die Abteilung Öffentlichkeitsarbeit der Stadt und der Stadtwerke sind personell gut besetzt. Und die Stadt hatl als Tochter die eigene Messe GmbH mit Geschäftsführer Bernhard Seyller an der Spitze
Freilich: die Messestände von Stadt, Stadtwerke, vhs, Klinikum und Landkreis sind keine "Renner", keine Magneten. Von den 35 Landkreisgemeinden war gar keine vertreten, auch nicht die drei Superreichen (Ergolding, Essenbach, Vilsbiburg). Die Hochschule fehlte, die Sparkassenakademie, die Landwirtschaftsschule, das Grüne Zentrum in spe, das Bayerische Umweltministerium, auch einige Parteien wie die FDP oder die Freien Wähler. Der Bund Naturschutz ist nicht mehr vertreten, auch der ADFC oder der Landshuter Car-Sharing-Anbieter sind nicht dabei. Die Liste ließe sich noch beliebig verlängern. Die drei Landkreiskrankenhäuser fehlen ebenfalls, auch das Kinderkrankenhaus St. Marien.
Eine Beicherung wäre sicherlich die vielfach ausgezeichnete Umwelt-Vorbildgemeinde Furth mit einer eigenen Präsentation. Die große Abteilung Umwelt der Landshuter Stadtverwaltung nutzte das Messe-Publikum ebenfalls nicht.
Ja, die Umweltmesse wurde heuer spürbar ausgedünnt. Auf dem Oberdeck der Sparkassenarena gab es gar keine Info-Stände mehr, keine Kunst, keine sozialen Info-Angebote, auch kein Cafe.
Auf dem Freigelände der Messe waren vor allem Verzehrstände. Zufrieden mit dem Interesse waren die beiden Aussteller von Fahrrädern. Auch E-Bikes bis zur Luxusklasse für 6.500 Euro waren zu bewundern und zu testen.