Ende Januar waren 9.136 Personen im Bereich der Arbeitsagentur Landshut und Rottal-Inn gemeldet. Das ist das Einzugsgebiet von Stadt und Landkreis Landshut sowie der Landkreise Dingolfing-Landau und Rottal-Inn. Das waren 31,5 Prozent mehr Arbeitslose als im Dezember 2012. Die Arbeitslosenquote ist dadurch um 0,9 Prozent auf 3,9 Prozent angestiegen.
„In Anbetracht der winterlichen Witterungsbedingungen und der niedrigen Temperaturen ist die hohe Zahl der Zugänge in Arbeitslosigkeit von fast 3.900 und ein Anstieg um knapp 2.200 Personen bei den Arbeitslosenzahlen nicht überraschend. Etwa 2.900 der Zugänge in die Arbeitslosigkeit kamen aus einer Erwerbstätigkeit. Besonders Männer, die in sogenannten Außenberufen tätig waren, waren betroffen, insbesondere Maurer, Gartenbauer, Betonbauer, Maler, Fliesenleger, Straßenbauer, Kran-, Baumaschinen- und Kraftfahrzeugführer", so Robert Maier, Geschäftsführer in der Agentur für Arbeit Landshut-Pfarrkirchen.
469 Arbeitslose mehr als im letzten Jahr
Neben dem saisonalen Ausschlag bei den Arbeitslosenzahlen im Januar ist im Vergleich zum Vorjahresmonat ein leichter Anstieg von gut fünf Prozent festzustellen. Die Zahl der Arbeitslosen ist heuer im Januar um 469 Personen höher als vor einem Jahr. „Es ist aber dennoch davon auszugehen, dass die Zahl der Arbeitslosen im Frühjahr wieder deutlich zurückgehen wird, da der überwiegende Teil der Saisonarbeitslosen eine Wiedereinstellungszusage des bisherigen Arbeitgebers hat. Sie werden nach der Schlechtwetterperiode ihre Tätigkeit beim bisherigen Arbeitgeber wieder aufnehmen und ihre Arbeitslosigkeit beenden", so Robert Maier.
Besonders auffällig ist, dass die Zahl der arbeitslosen Ausländer im Vergleich zum Vorjahr um über 21 Prozent angestiegen ist. Bei den Frauen ist ein Anstieg von mehr als neun Prozent und bei den Älteren von knapp sechs Prozent festzustellen. Die Letzteren machen aktuell über 35 Prozent aller bei der Agentur für Arbeit Landshut-Pfarrkirchen gemeldeten Arbeitslosen aus. „Daher werden wir weiterhin unser Augenmerk auf die Personengruppe der über 50jährigen richten und versuchen Arbeitgeber zu finden, die bereit sind, motivierte ältere Arbeitnehmer/- innen einzustellen. Die Lebens- und Berufserfahrung von Älteren kann durchaus eine Bereicherung für Betriebe und die Belegschaft darstellen", so Maier. Wenn die gesetzlichen Voraussetzungen vorliegen, kann die Einstellung auch mittels eines Lohnkostenzuschusses an den Arbeitgeber begleitet werden.
Sogar 35,4 Prozent mehr junge Arbeitslose
Die Arbeitslosigkeit bei den jüngeren Menschen bis 25 Jahre ist zum Jahreswechsel ebenfalls um 35,4 Prozent angestiegen. Über 1.000 junge Menschen im Alter von 15 bis unter 25 Jahre sind derzeit arbeitslos gemeldet. Das sind im Vergleich zum Januar des letzten Jahres 21 Jugendliche mehr.
Bei den unter 50jährigen sind insgesamt über 2.200 geringqualifiziert. Wir werden daher in den nächsten Monaten versuchen Personen ohne Ausbildung durch Qualifizierung wieder fit für den Arbeitsmarkt zu machen.
Weniger freie Arbeitsstellen
Der Arbeitskräftebedarf ist leicht rückläufig. Derzeit sind der Agentur für Arbeit Landshut-Pfarrkirchen 1.733 Arbeitsstellen gemeldet, ca. 14 Prozent weniger als im Januar letzten Jahres. Davon sind 1.628 sozialversicherungspflichtige und 96 geringfügige Arbeitsstellen. 274 Stellen werden explizit in Teilzeit angeboten. 1.514 sind unbefristet und 1.565 sofort zu besetzen. 250 der gemeldeten Arbeitsstellen sind Helferberufe und Anlerntätigkeiten. Die weiteren 1.483 Stellen kommen aus allen Branchen, schwerpunktmäßig werden Fachkräfte im Metallbereich und im Lager/Logistik-Bereich im Rahmen der Arbeitnehmerüberlassung, aber auch Facharbeiter wie Elektriker, Schlosser, Industriemechaniker sowie auch Fachkräfte aus dem sozialpflegerischen Bereich gesucht.
Es wird zunehmend schwieriger diese Stellen zu besetzen. „Wir haben zwischenzeitlich eine Reihe von Stellen, die wir über Monate hinweg nicht besetzen konnten. Gesundheitliche Einschränkungen, das Alter und Teilzeiteinschränkungen aufgrund familiärer Bindungen hemmen die Vermittlung in Arbeit. Die Such- und Besetzungszeiten sind merklich angestiegen", so Maier.
Der Arbeitsmarkt nach regionalen Gesichtspunkten:
Im Berichtsmonat Januar ist in der Stadt Landshut und in den Landkreisen Landshut, Rottal-Inn und Dingolfing-Landau die Arbeitslosigkeit angestiegen. Am stärksten fiel dieser Anstieg mit 38,8 Prozent im Landkreis Landshut, gefolgt vom Landkreis Rottal-Inn mit 37,9 Prozent und dem Landkreis Din-golfing-Landau mit 32,3 Prozent aus.
In der Stadt Landshut ist die Arbeitslosenquote im Berichtsmonat um 0,6 Prozentpunkte auf 5,3 Prozent gestiegen. Die Zahl der Arbeitslosen hat sich damit um 216 auf 1.824 Personen erhöht. Im Vorjahr waren es noch 101 weniger, die Arbeitslosenquote betrug im Januar 2012 nur 5,2 Prozent. Die Arbeitslosigkeit ist in der Stadt Landshut damit um knapp sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.
Die Arbeitslosenquote im Landkreis Landshut ist von 2,4 auf 3,3 Prozent angestiegen (Vorjahr 3,2 Prozent). Im Januar waren im Landkreis Landshut 2.774 Männer und Frauen von Arbeitslosigkeit betroffen, das waren 775 mehr als im Dezember und 155 mehr als im Vorjahresmonat.
Im Landkreis Rottal-Inn ist die Arbeitslosenquote im Berichtsmonat um 1,3 Prozentpunkte auf 4,7 Prozent gestiegen. 2.916 Personen waren zu Beginn des Jahres 2013 arbeitslos, 801 mehr als im Vormonat und 210 mehr als im Vorjahresmonat. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit beträgt im Vorjahresvergleich 7,8 Prozent.
Im Landkreis Dingolfing-Landau ist die Zahl der Arbeitslosen im Januar um 32,3 Prozent auf 1.622 angestiegen. Das waren 396 mehr als im Vormonat und drei mehr als im Vorjahresmonat. Im Landkreis Dingolfing-Landau ist die Arbeitslosenquote mit drei Prozent besser als im Vorjahresmonat. Im Januar 2012 betrug sie 3,1 Prozent.