Regin Landshut - pm (29.07.2021) Arbeitslosenzahl ist laut Arbeitsgetur Landshut-Pfarrkrichen mittlerweile knapp 18 Prozent unter Vorjahresniveau. Die Arbeitskräftenachfrage ist deutlich gestiegen. Es gibt viele offene Ausbildungsstellen zum Ausbildungsbeginn. Nur noch 400 Personen in 19 Betrieben beziehen in der Region Landshut Kurzarbeitergeld.
„Erfreulicherweise ist die Zahl der Arbeitslosen in unserer Region auch im Juli nochmal deutlich gesunken. Durch die gestiegene Nachfrage nach Arbeitskräften konnten im Berichtsmonat über 1.000 Personen allein durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit ihre Arbeitslosigkeit beenden. Die Erwerbstätigkeit hat im Jahresverlauf 2021 spürbar zugenommen, während die Inanspruchnahme von Kurzarbeit mittlerweile stark zurückgegangen ist. Diese Entwicklung stimmt mich optimistisch, und ich hoffe, dass sich der Arbeitsmarkt mit zunehmender COVID-Impfrate auch in den nächsten Monaten weiter stabilisieren wird. Die Situation auf dem Ausbildungsmarkt ist trotz der Corona-Pandemie sehr gut. Es gibt deutlich mehr Ausbildungsplätze als Bewerber. Für Jugendliche bestehen aktuell sehr gute Chancen noch einen Ausbildungsplatz zu finden“, so fasst Robert Maier, Geschäftsführer operativ in der Agentur für Arbeit Landshut-Pfarrkirchen, die Situation am Arbeits- und Ausbildungsmarkt zusammen.
Die Arbeitslosigkeit ist auch im Juli im Vergleich zum Vormonat gesunken. Mit 8.099 liegt
sie um 421 niedriger als im Vormonat. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Zahl der Arbeitslosen um 1.747 reduziert. Ein längerfristiger Vergleich zum Juli 2019 (Bestand Arbeitslose 7.352) zeigt, dass der Arbeitslosenbestand durch die Auswirkungen der CoronaPandemie dennoch deutlich gestiegen ist. Die Arbeitslosenquote ist mit drei Prozent um
0,2 Prozentpunkte niedriger als im Vormonat und verzeichnet im Vergleich zum Juli des
vorigen Jahres ein Minus von 0,7 Prozentpunkten. In einem Juli war die Arbeitslosenquote
zuletzt im Jahr 2010 mit 3,1 Prozent höher.
Arbeitskräftenachfrage und Kurzarbeit
Die Nachfrage nach neuen Arbeitskräften ist auch im Juli 2021 weiter gestiegen. So wurden der Agentur für Arbeit Landshut-Pfarrkirchen 998 neue Stellen gemeldet und damit 311 bzw. 45,3 Prozent mehr als vor einem Jahr. Im Stellenpool befinden sich aktuell 3.956 offene Stellen und damit ebenfalls deutlich mehr als im Vorjahresmonat (+38 Prozent).
Das sehr hohe Vorkrisenniveau wurde allerdings damit noch nicht erreicht. „Die Betriebe haben auch im Juli wieder mehr Stellen gemeldet als im Monat zuvor. In nahezu allen Branchen ist ein Stellenzuwachs zu verzeichnen. Die Belebung der Arbeitskräftenachfrage ist zu einem großen Teil auf die positive Entwicklung im Gastgewerbe, im Bereich der sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen sowie des Handels zurückzuführen. Die Zahl der gemeldeten Stellen lag nahezu in allen Branchen über dem Vorjahresmonat. Das ist sehr erfreulich. Damit haben die Menschen, die ihre Beschäftigung verloren haben, wieder zunehmend bessere Chancen, einen Arbeitsplatz zu finden", erklärte
Maier. vo nder Arbeitsgentur Landshut-Pfarrkirchen.
Das Kurzarbeitergeld hat auch in unserer Region vielen Unternehmen durch die Corona-Krise geholfen. Inzwischen muss dieses Instrument erfreulicherweise immer weniger in Anspruch genommen werden. So zeigten im Juli im Agenturbezirk nur noch 19 Betriebe für knapp 400 Personen Kurzarbeit an. Zum Höchststand im April 2020 waren von über 3.300 Betrieben für knapp 58.000 Personen Kurzarbeit angezeigt worden.
Seit Beginn der Pandemie im Frühjahr 2020 wurden von der Agentur für Arbeit rund 155 Millionen Euro an Kurzarbeitergeld für Beschäftigte in der Region Landshut-Pfarrkirchen gezahlt. Betroffen waren vor allem Mitarbeitende von Hotels und Gaststätten und dem Einzelhandel, die die Folgen der coronabedingten Zwangsschließungen besonders zu spüren bekamen. Aber auch Mitarbeiter*innen im verarbeitenden Gewerbe entgingen dank der Ersatzleistungen drohender Entlassungen. „Mit Kurzarbeitergeld konnte Beschäftigung gesichert und damit Massenarbeitslosigkeit vermieden werden“, betont Maier.
Der Arbeitsmarkt nach regionalen Gesichtspunkten:
Stadt Landshut
Insgesamt waren 1.840 Landshuter im Juli 2021 über die Agentur für Arbeit und das Jobcenter Landshut Stadt auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle, 67 Personen weniger als im Juni und 361 weniger als im Vorjahresmonat. In der Stadt Landshut errechnete sich
im Juli 2021 eine Arbeitslosenquote von 4,4 Prozent. Sie ist damit um 0,1 Prozentpunkte niedriger als im Vormonat und um 0,9 Prozentpunkte niedriger als im Vorjahresmonat.
Arbeitgeber aus der Stadt Landshut haben der Agentur für Arbeit im Juli 220 Stellen neu gemeldet. Insgesamt waren damit 873 Stellen in der Stadt Landshut über die Agentur für Arbeit zu besetzen. Das waren 348 mehr als im Vorjahresmonat.
Landkreis Landshut
2.471 Menschen (124 weniger als im Vormonat) waren im Juli auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle. Im Juli 2020 waren 515 Personen mehr arbeitslos. Die Arbeitslosenquote im Landkreis Landshut betrug im Juli 2021 2,6 Prozent. Sie ist damit um 0,1 Prozentpunkt niedriger als im Juni dieses Jahres und um 0,6 Prozentpunkte niedriger als im Vorjahresmonat.
Arbeitgeber aus dem Landkreis Landshut haben der Agentur für Arbeit im Juli 261 Stellen neu gemeldet. Insgesamt waren 1.006 Stellen im Landkreis Landshut über die Agentur für Arbeit zu besetzen, 114 mehr als im Vorjahresmonat.
Landkreis Rottal-Inn
Im Landkreis Rottal-Inn ist die Zahl der Arbeitslosen von Juni auf Juli 2021 um 134 gesunken. Insgesamt waren im Juli 2021 2.199 Personen auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle, 269 weniger als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote ist mit 3,2 Prozent um 0,2 Prozentpunkt niedriger als im Juni. Im Vorjahresmonat betrug sie 2,8 Prozent.
Arbeitgeber aus dem Landkreis Rottal-Inn haben der Agentur für Arbeit im Juli 304 Stellen neu gemeldet. Insgesamt waren 1.270 Stellen im Landkreis Rottal-Inn über die Agentur für Arbeit zu besetzen. Das waren 339 mehr als im Vorjahresmonat.
Landkreis Dingolfing-Landau
Im Juli 2021 waren im Landkreis Dingolfing-Landau 1.589 Personen auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle, 96 weniger als im Juni und 602 weniger als im Juli 2020. Im Landkreis Dingolfing-Landau ist die Arbeitslosenquote im Juli 2021 mit 2,6 Prozent um 0,1 Prozent niedriger als im Juni dieses Jahres. Im Vorjahresmonat war sie um 0,9 Prozent höher.
Arbeitgeber aus dem Landkreis Dingolfing-Landau haben der Agentur für Arbeit im Juli 213 Stellen neu gemeldet. Insgesamt waren 807 Stellen im Landkreis Dingolfing-Landau über die Agentur für Arbeit zu besetzen, 288 mehr als im Vorjahresmonat.
Der Ausbildungsmarkt
Von Oktober 2020 bis Juni 2021 wurden der Agentur für Arbeit Landshut-Pfarrkirchen insgesamt 3.420 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 174 bzw. 4,8 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber lag bei 2.176. Das entspricht einem Rückgang von 108 bzw. 4,7 Prozent. Bisher blieben in der Region LandshutPfarrkirchen 1.299 Ausbildungsstellen unbesetzt. Gleichzeitig haben 569 junge Menschen noch keine Ausbildung oder eine Alternative gefunden. Damit kommen aktuell auf einen jungen Menschen ohne Ausbildungsvertrag 2,28 freie Berufsausbildungsstellen.
"Der Rückgang der Zahl der gemeldeten Jugendlichen bereitet uns Sorgen. Gerade diejenigen, die nicht wissen, was sie nach der Schule machen möchten, dürfen uns nicht verlorengehen. Junge Menschen haben trotz der Auswirkungen der Pandemie weiterhin sehr gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz. Wir können Jugendliche, die noch keinen Ausbildungsvertrag in der Tasche haben, nur ermutigen, jetzt noch aktiv zu werden.
Einige sind verunsichert und entscheiden sich alternativ beispielsweise für den Besuch einer weiterführenden Schule, obwohl sie möglicherweise lieber eine Ausbildung machen würden. Diese Bedenken sind unbegründet. Viele Unternehmen sind noch auf der Suche nach Auszubildenden. Das wird an den vielen unbesetzten Ausbildungsstellen deutlich. Es ist noch nicht zu spät für den Ausbildungsstart im Herbst. Für unentschlossene Jugendliche ist jetzt ist der richtige Zeitpunkt, Kontakt zur Berufsberatung der Arbeitsagentur aufzunehmen. Wir beraten individuell und neutral und haben darüber hinaus zahlreiche OnlineAngebote, die bei der Berufswahl unterstützen", betont Maier.
Interessierte Jugendliche können sich noch kurzfristig bei der Berufsberatung melden.
Über die kostenfreie Hotline 0800 4 5555 00 können von Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr Termine vereinbart werden.
Auf der Internetseite www.arbeitsagentur.de unter der Rubrik „Schule, Ausbildung und Studium“ finden Jugendliche auch ein umfangreiches Informationsangebot zum Thema Berufswahl und Ausbildungsplatzsuche