Niederbayern - pm (24.11.2021) Insgesamt 80 Kolleginnen und Kollegen mit Schwerpunkt in den niederbayerischen Straßenmeistereien Landshut, Abensberg, Dingolfing, Deggendorf, Vilshofen und Pfarrkirchen, sowie dem Wasserwirtschaftsamt Landshut und den Flussmeisterstellen Neustadt a.d. Donau, Dingolfing und Pfarrkirchen traten heute in den Warnstreik. Mit dieser Aktionen unterstützen sie den Streiktag am Universitätsklinikum in Regensburg.
Starke Belastungen durch die Pandemie, Personalmangel im Gesundheitswesen und steigende Inflationsraten wären eigentlich genügend Argumente für ein sattes Tarifplus. Doch Verhandlungsführung und Rhetorik der Arbeitgeberseite sprechen eine andere Sprache. Die Beschäftigten der Länder sind nun richtig sauer: Die Tarifgemeinschaft deutscher Länder nutzt in ihren Augen die Pandemie schamlos aus, um sogar Einschnitte durchzudrücken und die Kosten der Pandemie auf die Beschäftigten abzuwälzen.
Christoph Kittel, zuständiger Gewerkschaftssekretär in Niederbayern, meint dazu „Die Wut wundert mich nicht. Die öffentlichen Arbeitgeber setzen weiterhin auf eine kompromisslose Blockadehaltung. Damit nicht genug: Die Arbeitgeber leugnen schlicht die Leistung ihrer Leute in der Corona-Zeit. Das ist nicht nur gegenüber den Kolleginnen und Kollegen im Gesundheitswesen respektlos, sondern auch gegenüber all den anderen Beschäftigten und Beamten im öffentlichen Dienst der Länder, die seit Beginn der Pandemie den Laden am Laufen halten.“
Die Warnstreiks sollen der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) bei der dritten Verhandlungsrunde am 27./28. November zeigen, dass die Beschäftigten sich auch unter schwierigen Bedingungen nicht jede Respektlosigkeit gefallen lassen. „Der Unmut der Beschäftigten gerade im Gesundheitswesen hat durch die Ignoranz der enormen Belastungssituation durch die Arbeitgeber nunmehr einen Höhepunkt erreicht“, bekräftigen dazu die bayerischen ver.di-Tarifkoordinatoren Peter Hoffmann und Norbert Flach, „die extreme Arbeitssituation, die bereits vor der Pandemie vorhanden war und durch diese nochmals gesteigert wurde, muss nunmehr auch zu einer spürbaren finanziellen Anerkennung führen.“
ver.di fordert für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder Einkommenserhöhungen von fünf Prozent, mindestens aber 150 € bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Beschäftigte des Gesundheitswesens sollen tabellenwirksam monatlich 300 € mehr erhalten. Die Ausbildungsvergütungen sollen um 100 € angehoben werden.