Am Freitag, 25. Sept., wurden in der öffentlichen Vollsitzung des Stadtrats erstmals auch die Kosten für die Unterbringung und Verpflegung der Flüchtlinge im Bierzelt von Festwirt Peter Vorholzer genannt. Dort wurden inzwischen mehrmals für jeweils drei oder vier Tage 200 bis 250 Flüchtlinge untergebracht (Feldbetten) und verpflegt, wofür der Zeltbesitzer mit eigenen Köchen sorgte. Es gab in Landshut bisher - im Gegensatz etwa zu Ergolding (ehemalge Tennishalle Happy Sport) - keinerlei Beschwerden. Die Kosten für die Zelt-Unterbringung trägt die Regierung von Niederbayern. Pro Tag und Person sind dabei 36 Euro fällig, davon 25 für die Verpflegung.
Wenn das Zelt nicht belegt ist, wird ein Pauschbetrag von 2.700 Euro täglich fälig. Schnellrechner haben somit herausgefunden, dass das Zelt für den Beistzer pro Monat ca. 250.000 Euro einbringt. Vor allem die relativ hohe Pauschale für die Verpflegung ist der Aufreger. Angeblich kommen das Klinikum oder Altenheime mit Beträgen unter zehn Euro pro Tag für die Verpflegung ihrer Patienten bzw. Heimbewohner aus.
Das Vorholzer-Zelt wird die nächste oder übernächste Woche ausgedient haben, weil es nicht frostsicher und nicht schneetauglich ist. Die Stadt richtiet an zwei "soziaverträglichen Standorten" (so Thomas Link, im Rathaus zuständig für die Stabsstelle Flüchtlinge) neue, feste Behausungen für die Aufnahme von Flüchtlingen ein, darunter ist ein Standort im Industriegebiet, wo eine leerstehende Halle eweitert wird.
Es mag nicht zuletzt für die Ehrenamtlchen bei der Erstvrsorgung, Unterstützung und Versorgung der Flüchtlinge bzw. Asylbewerber besonders befremdlich sein, wenn sie erfahren, wie gut die Vermieter von Zelten oder Wohnblocks, Wohnungen bzw. ausgedienten Wirtshäusern entlohnt werden. Die vielen Ehrenamtlichen tun ihre Arbeit für ein Dankeschön. - Ist das gerecht?
Die 69.000 Einwohner große Stadt Landshut hat im übrigen erst 580 Flüchtlinge bzw. Asylbewerber. Sie muß gemäß einer zugeteilten Quote von 5,8 Prozent der niederbayerischen Asylbewerber jedoch ca. 700 Flüchtlinge bzw. Asylbewerber unterbringen, der 151.000 Einwohner große Landkreis gut die doppelte Zahl (12,2 %). /hs