Der anhaltende Druck ankommender Flüchtlinge in Bayern sorgt auch in Landshut für eine Erweiterung der bestehenden Kapazität an Notunterkünften. In circa fünf bis sechs Wochen wird die sogenannte Alte Weberei an der Siemensstraße deshalb, nach Alter Wäscherei und ehemaligem Schwesternwohnheim beim Klinikum, zur dritten Notunterkunft im Stadtgebiet ausgebaut.
Wie der Leiter der Stabsstelle Flüchtlingskoordination, Thomas Link, mitteilte, werden dann in dem in vier Hallen- Segmenten unterteilten Industriekomplex in einfacher Trockenbauweise Unterkünfte für 150 bis 180 Flüchtlinge geschaffen. „Diese Maßnahme wird eine der Hauptstützen sein, damit die Stadt ihre verpflichtende Abnahme-Quote an Flüchtlingen in den mindestens nächsten zwei Jahren erfüllt“, erklärte Link. Aber auch diese Maßnahme werde nicht reichen, um die Quote zu erfüllen.
Weitere Unterbringungen seien derzeit noch in Planung, wobei sich gerade die Suche nach geeigneten Großunterkünften mehr als schwierig gestalte. „Die Alte Weberei, die sich im Eigentum der Stadt befindet, war im Sinne einer Notunterkunft nahezu ein Glücksgriff. Ich bin überzeugt, dass wir dort eine für das direkte Umfeld – fast ausschließlich Gewerbe – verträgliche Lösung schaffen können.“
Notfalls auch größere leerstehende Wohngebäude
Die Planungs- und Baumaßnahmen laufen bereits seit einigen Wochen, von nun an sind das Gebäude und das umliegende Gelände auch bewacht und vor unbefugtem Zugriff gesichert. Eventuell werde die Stadt auch nicht mehr umhin können, größere, leer stehende Wohngebäude vorübergehend für die Unterbringung zu nutzen. Dies allerdings werde nur in Betracht kommen, so Link, wenn es sich überhaupt nicht mehr vermeiden ließe.
Auch die Sperrung von bestehenden Schulturnhallen ist laut dem Koordinator der allerletzte Schritt, der nur gegangen werde, wenn es unabdingbar wäre. Die in Reserve gehaltene Ballsporthalle auf dem ehemaligen Kasernengelände sei vorübergehend ebenfalls wieder für die Nutzung frei gegeben worden. „Wenn Not am Mann ist, dann werden wir aber innerhalb von Stunden wieder sperren und für eine vorübergehende Unterbringung von Flüchtlingen sorgen müssen“, sagte Thomas Link.