2014 kamen laut Landesamt für Statistik 617 Landshuter Babys zur Welt, 70 mehr als im Jahr zuvor. „Das sind so viele Kinder wie seit 22 Jahren nicht mehr und entspricht einer Steigerung von 12,8 Prozent gegenüber dem Jahr 2013. Damit liegt Landshut sogar über dem Durchschnitt im Freistaat von 4 Prozent“, so Markus Neumeier von der Krankenkasse IKK classic.
In den niederbayerischen Krankenhäusern wird fast jedes dritte Baby per Kaiserschnitt geboren – 32,4 Prozent aller Geburten entfielen 2014 auf diese Geburtsmethode. „Damit liegt Niederbayern zwar unter dem bayerischen Durchschnitt von 33 Prozent jedoch über dem Bundesdurchschnitt von 31,8 Prozent“, so Neumeier weiter.
1994 betrug der Anteil der Kaiserschnitte in Deutschland lediglich 17,3 Prozent, die natürliche Methode wird durch den Kaiserschnitt also immer mehr verdrängt. „Kaiserschnitte sind bei bestimmten Indikationen, und wenn ein Risiko für Mutter und Kind besteht, lebenswichtig“, sagt Neumeier. Warum so viele Entbindungen per Kaiserschnitt erfolgen, sei unter Experten nicht hinreichend geklärt.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hält eine Kaiserschnittrate von maximal 15 Prozent für plausibel und angezeigt. Eine deutlich höhere Rate könnte laut WHO darauf hinweisen, dass zu oft und unnötig in den Geburtsverlauf eingegriffen wird. „Bei einem normalen Schwangerschaftsverlauf sollte deshalb die Notwendigkeit eines Kaiserschnitts immer gut abgewogen und mit dem Arzt und der Hebamme besprochen werden“, so Neumeier weiter. Zwar seien die Komplikationen bei einem Kaiserschnitt dank des medizinischen Fortschritts zunehmend gesunken, trotzdem stelle diese Methode noch immer einen großen medizinischen Eingriff dar.
Die IKK classic empfiehlt die Teilnahme an Geburtsvorbereitungskursen, in denen die natürliche Geburt gefördert und mögliche Ängste thematisiert werden. Die Kosten übernehmen die Krankenkassen.
Zur IKK classic:
Die IKK classic ist mit rund 3,6 Millionen Versicherten die sechstgrößte deutsche Krankenkasse und das führende Unternehmen der handwerklichen Krankenversicherung. Die Kasse mit Hauptsitz in Dresden ist mit rund 7.000 Beschäftigten an bundesweit mehr als 300 Standorten tätig. Ihr Haushaltsvolumen beträgt über 10 Milliarden Euro.