Brechend voll war heute, Sontag, das Szenelokal "Schwarzer Hahn" ausnahmsweise schon um ab 10.30 Hhr. Die Stadträte der Grünen mit Sigi Hagl und Stefan Gruber an der Spitze laden zum Fair-Traide-Frühstück ein. Und das könnte sich qualitativ auch in einem 4-Sterne-Hotel sehen lassen. Noch bis 14 Uhr dauert dieses grüne Frühstück, bei dem in erster Linie die Geselligkeit im Vordergrund steht.
Sigi Hagl (links im Bild), nicht nur Fraktionschefin im Stadtrat, sondern auch bereits im dritten Jahr Landesvorsitzende der 6.500 Grünen, sprach kurz einige aktuelle lokal- und landespolitische Themen an. Die Grünen in Bayern stehen ja in den Umfragen gut da. Sie haben auf über zehn Prozent zugelegt, während CSU (nur mehr 45 %), SPD (noch 19 %) und Freie Wähler (Absturz auf 6 %) verloren haben.
In Landshut stehen ja die nächsten neun Wochen auch drei Sondersitzungen des Stadtrats an. Da geht es um so wichtige Fragen wie den Neubau einer Mittelschule und einer Grundschule bzw. alternativ um den Aubsau, die Erweiterung von Grundschulen. Das Sonderplenum am 17. März beschäftigt sich mit der Wohnungsnot in Landshut bzw. den anerkannt dringend erforderlichen Bau von Sozialwohnungen, möglichst durch die Gründung einer Städtichen Wohnungsbaugesellschaft. Ein Thema, das sicher auch der grüne OB-Kandidat Stefan Gruber (44) schwerpunktmäßig beackern wird. Die Grünen haben ja am Aschermittwoch (10. Februar) wieder die zentrale Kundgebung der Landesgrünen im Bernlochnersaal. Da werden Landeschefin Sigi Hagl und OB-Kandidat Gruber vor großem Publikum und zahlreichen Fernsehkameras sprechen können.
Beim Frühstück waren so gut wie alle grünen Stadträte anwesend, also auch Bürgermeister Dr. Thomas Keyßner mit Gattin Regine, Hermann Metzger, Raziye Sarioglu und Hegwig Borgmann, die zusammen mit dem grünen Verstandsduo- Elke Rümmelein und Andreas Grüner vor und hinter der Theke emsig für das leibliche Wohl sorgen. Aus Kumhausen kam MdL Rosi Steinberger mit Gatte Frank, die Vorsitzende des Bund Naturschutz, Kathy Mühlebach-Sturm, war unter den Frühstücksgästen und ebenso die Leiterin des Hauses International, Anneliese Huber und z.B. auch der Sprecher des sozialen Arbeitskreises Nikola, Willi Forster. Nein, Asylanten oder Flüchtlinge habe ich als Gäste bis 12 Uhr noch nicht entdeckt, aber die ehemalige grüne Landtagsabgeordnete Emma Kellner. Also ein gutes Start der Grünen ins OB-Wahljahr 2016. Nicht gesehen wurden dagegen MdB Dr. Thomas Gambke und Bezirksrat Markus Scheuermann, der sich schon seit längerer Zeit bei Grünen Veranstaltungen rar macht.
Die Grünen erwarten Patricia Steinberger als SPD-OB-Kandidatin
Nun ja, wer wird bei der SPD als OB-Kandidatin am Donnerstag ausgerufen? Hier waren sich alle Stadträte wie auch sonstige grüne Aktivisten einig: Die fesche blonde Tochter von Ex-Bügermeister Gerd Steinberger, Patricia Stienberger (44), wird wohl als OB-Kandidatin nominiert. Ihr Vater, der Malermeister, ehemals bissiger Fraktionschef seiner SPD-Stadtratsriege, trat zweimal als OB-Kandidat an. 1998 erzielte er gegen OB Deimer (Sieger mit 58.24 %) sehr beachtliche 26,43 %, während der grüne OB-Kandidat Dr. Thomas Keyßner nur auf 15,33 % kam. 2004 fiel Steinberger gegen OB-Kandidat Hans Rampf (Sieger mit 50,89 %) beinahe unerklärlich auf 9,13 % zurück, während Dr. Keyßner auf 25,14 % hochschnellte. CSU-Kandidat Ludwig Zellner kam gar nur auf 14, 84 %.
2010 mußte sich der SPD-OB-Kandidat Robert Gewies trotz eines beherzten Wahlkampfs mit 4,98 % zufrieden geben. Der Kandidat der Freien Wähler, Robert Mader, erzielte gar nur 4.63 %. Der FDP-Kandidat Prof. Dr. Zeitler stürzte sogar auf 1,58 % ab, während Dr. Thomas Keyßner wieder sehr respektable 26,32 % erzielte und Hans Rampf gewann die Wahl als "Titelverteidiger" mit 61,1 %, bei freilich nur 50,66 % Wahlbeteiligung. Jeder zweite wahlberechtigte Landshuter ging nicht zur Wahl. - Bei der letzten Stadtratswahl 2014 sank die Wahlbeteiligung mit 39,9 % auf einen historischen Tiefstand, obwohl neun Kandidaten-Teams mit jeweils 44 Kandidaten antraten. /hs - Fotos Moosbühler