KlinikPatienten am Krankenhaus Vilsbiburg profitieren seit einem Jahr vom TEMPiS-Projekt. Seit einem Jahr nimmt das Krankenhaus Vilsbiburg am Telemedizinischen Projekt zur integrierten Schlaganfallversorgung, kurz TEMPiS, teil. 18 Kliniken der Region Süd-Ost-Bayern sind beteiligt.
Sie können durch die Zuschaltung von neurologischen Spezialisten aus München-Harlaching oder Regensburg bei Symptomen auf Schlaganfall schnell eine genaue Diagnose stellen und die medikamentöse Wiedereröffnung verschlossener Blutgefäße mittels Lyse-Therapie einleiten. Die Lyse-Therapie ist nur innerhalb von maximal 4,5 Stunden nach Symptombeginn möglich.
Die Fachärzte für Innere Medizin am Krankenhaus Vilsbiburg können durch die Kooperation mit den Spezialisten rund um die Uhr bei Schlaganfallpatienten Lyse-Behandlungen durchführen. „Die teleneurologische Zusammenarbeit mit den Fachärzten für Neurologie in Regensburg oder München-Harlaching funktioniert sehr gut", berichtet Prof. Dr. Christian Pehl, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Medizinischen Klinik am Krankenhaus Vilsbiburg. Dabei präsentieren die Vilsbiburger Ärzte CT-Bilder und Videoaufzeichnungen, so dass der zugeschaltete Neurologe den Befund, den Patienten und die neurologischen Ausfälle beurteilen und mit den Kollegen in Vilsbiburg besprechen kann.
Zeit ist Hirn – ist oberstes Ziel und Motivation bei der Behandlung von Schlaganfallpatienten, ein möglichst rasches Eingreifen ist entscheidend für die weitere Zukunft. Bei einem Schlaganfall wird die Blutversorgung in einem Bereich des Gehirns unterbrochen, sofort beginnen Gehirnzellen abzusterben, 1,9 Millionen Zellen pro Minute. Je länger die Dauer bis zur richtigen Versorgung, verursacht beispielsweise durch lange Transportzeiten, desto größer ist die Hirnschädigung.
Für Patienten aus dem südlichen Landkreis Landshut verringert sich durch TEMPiS die Wartezeit bis zur richtigen Therapie um bis zu einer halben Stunde.Das TEMPiS-Projekt ist seit Einführung vor einem Jahr bei mehr als 300 Patienten mit Zeichen eines Schlaganfalles am Krankenhaus Vilsbiburg zum Einsatz gekommen, berichtet Prof. Pehl. Innerhalb kürzester Zeit konnten durch die neurologische Betreuung Lyse-Raten wie in den großen Schlaganfallzentren in München oder Regensburg erreicht werden.
„Besonders stolz sind wir, dass dabei die Komplikationsrate in unserem Haus sogar deutlich geringer ist als im bayerischen Landesdurchschnitt", betont Prof. Pehl. Neben der Telemedizin setzt die Medizinische Klinik auch auf die Zusammenarbeit mit den in Eggenfelden niedergelassenen Neurologen Dr. med. Bernd-Alexander Hock und Eugen Rothärmel, die täglich zur gemeinsamen Vor-Ort-Visite an das Krankenhaus Vilsbiburg kommen. Weiterer positiver Effekt des TEMPiS-Projektes sind zentrale sowie auch Vor-Ort-Fortbildungen für das gesamte Stroke-Team des Krankenhauses Vilsbiburg, bestehend aus Ärzten, Pflegekräften, Physio- und Ergotherapeuten und Logopäden sowie eine zentrale Qualitätsanalyse.
Im Bild oben: Im TEMPiS-Projekt beraten sich die Ärzte am Krankenhaus Vilsbiburg per Videoübertragung mit Neurologen in Regensburg oder München-Harlaching, um Schlaganfallpatienten möglichst schnell behandeln zu können.