Am Lungentag (Sa.,4.7.) wird den Besuchern eine Lungenspiegelung demonstriert.
Zum Mitwoch, 1. Juli, eröffnet das Klinikum Landshut einen Schwerpunkt für Erkrankungen der Lunge und der Atemwege. Im fünften Stock des Klinikums entstand jetzt eine neue Station mit 26 Betten. Dort werden ab sofort alle Patienten mit Erkrankungen der Lunge und der Atemwege behandelt.
Leiter des neuen Schwerpunktes ist Dr. Reinhard Zimmermann, Facharzt für Lungen- und Bronchialheilkunde. Er sieht die Einrichtung des Schwerpunktes als wichtigen Meilenstein für die Stadt und die Region.
„Das Ausmaß der Lungenerkrankungen wird durch Auswertungen des Statistischen Bundesamtes oder der Krankenversicherungsträger deutlich: Krankheiten des Atmungssystems nehmen mit zwölf Prozent Anteil an den gesamten Sterbefällen in Deutschland den dritten Rang ein, sie stellen mit zwölf Prozent die zweithäufigste Ursache für Arbeitsunfähigkeitstage dar und verursachen 23 Prozent aller Arbeitsunfähigkeitsfälle.“
In der ambulanten Versorgung sind nach einer Untersuchung der kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein 21 Prozent aller Diagnosen Erkrankungen der Lunge- und Atemwege. Fünf Prozent der Rentenfälle wegen verminderter Erwerbsunfähigkeit werden durch Lungenerkrankungen verursacht. Geschäftsführer Nicolas von Oppen betont: „Auch im
Klinikum steigt die Zahl der Patienten mit Erkrankungen der Lunge oder der Atemwege kontinuierlich an. Daher haben wir mit der neu geschaffenen Lungenstation die besten Bedingungen für unsere Patienten geschaffen.“ Volkskrankheiten wie Asthma bronchiale, chronisch obstruktive Lungenerkrankungen (COPD), aber auch Lungenkrebs, Lungenentzündungen, zystische Fibrosen (Mukoviszidose), Lungenfibrose und Lungenhochdruck werden dort behandelt.
Die Anzahl an Erkrankungen der Atemwege wird bis 2060, bezogen auf 2010 als Ausgangsjahr, zum Beispiel bei der COPD, um 23 Prozent zunehmen, Lungenkrebsfälle werden sich um 40 Prozent, Lungenentzündungen um 188 Prozent steigern. „Dadurch wird deutlich, dass künftig eine Erweiterung der Versorgung von Lungenerkrankungen im stationären wie ambulanten Bereich notwendig wird. Wir leisten mit unserem neuen Schwerpunkt einen wichtigen Beitrag in der Region, um eine Versorgungslücke zu schließen“, so von Oppen.
Neben Dr. Zimmermann wird Oberärztin und Lungenfachärztin Petra Nusser sowie Dr. Tina-Susanne Behr, Fachärztin für Lungenmedizin im interdisziplinären Schlaflabor, im neuen Schwerpunkt tätig sein. Dr. Zimmermann verfügt zusätzlich über die Qualifikation Allergologie und Somnologie der Deutschen Gesellschaft für Schlafmedizin.
Zu der neuen Lungenstation gehört auch das akkreditierte Schlaflabor, welches zwischenzeitlich auf acht Betten erweitert wurde; die Patientinnen und Patienten werden zusätzlich von drei Assistenzärzten versorgt. Es werden alle modernen diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen in der Lungen- und Bronchialheilkunde angeboten. Die volle Weiterbildung für Ärzte im Teilgebiet Lungen- und Bronchialheilkunde ist durch die Bayerische Landesärztekammer bereits 2011 genehmigt worden.
Die optimale Versorgung der lungenkranken Patienten wird durch die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit anderen Fachdisziplinen (Thoraxchirurgie, Onkologie, Strahlentherapie und Nuklearmedizin (PET/CT)) im interdisziplinären Lungenzentrum am Klinikum Landshut gewährleistet. Den neuen Schwerpunkt mit seinen Ansprechpartnern können Betroffene und Interessierte am Lungentag, am Samstag, 4. Juli, von 10 bis 14 Uhr, kennenlernen.
Quelle: Die statistischen Angaben wurden dem Weißbuch „Lunge 2014“ der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) entnommen.