Das Team der Schmerztagesklinik im Klinikum Landshut mit Leiterin Dr. Edda Gehrlein-Zierer, im Bild 3. von rechts.
Landshut (16.06.2016) Das Bayerische Gesundheitsministerium hat entschieden, dass die Schmerztagesklinik des Klinikums Landshut, als eine von drei Schmerzkliniken in ganz Bayern weitere sechs teilstationäre Plätze für die Betreuung von Schmerzpatienten erhält.
"Schmerz-Patienten haben häufig einen langen Leidensweg hinter sich. Zwischen den ersten Symptomen und dem Therapiebeginn liegen oft Jahre. Diesen Patienten wollen wir schneller helfen“, so Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml. Auch Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe hat vorgestern, am bundesweiten Aktionstag gegen den Schmerz, die flächendeckende und bedarfsgerechte Versorgung von Menschen mit chronischen Schmerzen als ein zentrales gesundheitspolitisches Anliegen bezeichnet.
Für Patienten, bei denen Schmerz zu einer eigenständigen Krankheit geworden ist, sei eine „besondere schmerztherapeutische Versorgung erforderlich“, so Gröhe. Der Geschäftsführer des Klinikums, Nicolas von Oppen, freut sich über das erweiterte Leistungsangebot: „Der Patientenandrang in der Schmerztagesklinik ist enorm. Wir sind dem Bayerischen Gesundheitsministerium sehr dankbar, mehr Schmerz-Patienten helfen zu können.“
Die Tagesklinik für Schmerztherapie im Klinikum wurde 2009 mit sechs Plätzen gegründet. Bereits vier Jahre später wurde die Kapazität auf acht Plätze erhöht. Ab 1. Juli 2016 wird das Klinikum Landshut insgesamt 14 Behandlungsplätze anbieten. Etwa 28% aller Deutschen sind von lang anhaltenden, chronischen Schmerzen betroffen. Die meisten sind jedoch nicht durch Tumorerkrankungen bedingt, sondern durch Schmerzen im Bewegungs- und Halteapparat (Rücken, Gelenke, Muskeln), gefolgt von Kopf-, Nerven- und Tumorschmerzen. Zwölf Prozent leiden an einer sogenannten Schmerzkrankheit. Davon spricht man, wenn ein Betroffener in seiner Lebensqualität durch den Schmerz stark eingeschränkt ist. Viele leiden über Jahre, im Durchschnitt sieben Jahre, bis sie eine umfassende Therapie erhalten. „Die Betroffenen leiden neben den körperlichen Einschränkungen als Folge der Schmerzen, auch unter Schlafstörungen, Sorgen, Niedergeschlagenheit und Reizbarkeit“, weiß Dr. Edda Gehrlein-Zierer, Leiterin der Schmerztagesklinik.
In der Landshuter Schmerzklinik nehmen die Patienten nach einer gründlichen Voruntersuchung fünf Wochen lang an einem speziellen Therapieprogramm teil. Die sogenannte multimodale Schmerztherapie gilt in Fachkreisen heute als wirksamste Therapie beispielsweise bei chronischen Rückenschmerzen. „Das Ziel ist, Schmerzpatienten dabei zu helfen, wieder aktiv am Leben teilzunehmen und ihre Lebensqualität zu steigern“, so Gehrlein.
Die Therapien erfolgen zum Teil in speziellen Gruppen wie z. B. in Kopfschmerzgruppen, Seniorengruppen und Basisgruppen. Für einen nachhaltigen Therapieerfolg werden nach einem zeitlichen Intervall sog. Vertiefungs- und Auffrischtherapien angeboten.
Die Tagesklinik für Schmerztherapie am Klinikum Landshut ist die erste bestehende Einrichtung in der Region, die Patienten mit verschiedenen chronischen Schmerzzuständen eine teilstationäre Behandlung anbietet. Damit sind die Betroffenen abends und an den Wochenenden in ihrem gewohnten Umfeld. Behandlungsschwerpunkte sind unter anderem chronische Schmerzzustände im Halte- und Bewegungsapparat, Kopfschmerzerkrankungen, Fibromyalgiesyndrom. Weitere Informationen unter www.klinikum-landshut.de/schmerztherapie.