Zwei Künstlerinnen, beide sind in der Dreihelmenstadt geboren und aufgewachsen, stellen ihre Arbeiten ab Samstag, 9. August, im Röcklturm aus. Die Eröffnung der Ausstellung mit Objekten von Angelika Hoegerl sowie Fotografien und Videos von Shirin Damerji findet am Freitag, 8. August, um 19 Uhr statt. Die Ausstellung dauert bis 7. September.
Zur Ausstellung gehören auch kleine Objekte von Angekila Hoegerl, die an Architekturdetails erinnern. Sie wecken noch viele andere Assoziationen. Die Vernissage der Ausstellung, in der auch Shirin Damerji Fotografien zeigt, wird am Freitag, 8. August, um 19 Uhr im Röcklturm eröffnet.
Nach einer Begrüßung durch die Stadträtin Anke Humpeneder-Graf in Vertretung von Oberbürgermeister Hans Rampf wird Franz Schneider von der Neuen Galerie Landshut in die Ausstellung einführen.
Beide Künstlerinnen setzen sich in dieser Ausstellung auf je unterschiedliche Weise mit der Konstruktion und Rekonstruktion von Vergangenheit und ihren Bezügen zur Gegenwart auseinander. „schnitte + profile" nennt Angelika Hoegerl die Produkte ihrer Arbeitsweise: Architektonisches Formenvokabular wie Grundrisse und Querschnitte aus der Baugeschichte bilden die Basis für die Kleinskulpturen, die Hoegerl in der Ausstellung zeigt. Die Schnitte und Profile sind aus textilen und technischen Materialien gearbeitet, deren Zugehörigkeit eher im Haushalts- oder Dekobereich als in der Architektur anzusiedeln ist ? etwa Gummis von Einweckgläsern oder Abtrockentücher. Indem Angelika Hoegerl das Formenvokabular, welches sie historischer Architektur entnimmt, dekonstruiert und neu einkleidet, gewinnt es an unerwarteter Bedeutung. Shirin Damerji, gebürtige Landshuterin mit irakischen Wurzeln, spürt der Rekonstruktion von Vergangenheit und ihren kulturellen Verflechtungen in einer berührenden mehrteiligen Arbeit mit dem Titel „Die mesopotamischen Bücher oder Drei Säulen für Martha" nach. Dabei handelt es sich um eine biografische Arbeit: Der Büchernachlass einer Münchner Archäologin und Ärztin wurde von Damerji zum Motiv für fotografische Stillleben arrangiert. Die so entstandenen Fotos stellen eine Beziehung her zwischen den Büchern und dem Leben ihrer ehemaligen Besitzerin. Die Fotoinstallation wirft dabei folgende Fragen auf: Welche bedeutenden und nebensächlichen Zeugnisse definieren eine Kultur oder ein Individuum? Wie erzeugen wir bedeutsame Zeichen unserer Kultur und unserer Existenz? Mit ungewöhnlichen künstlerischen Mitteln und mit einem Augenzwinkern widmen sich die beiden Künstlerinnen, Angelika Hoegerl und Shirin Damerji, diesen Fragestellungen und laden den Betrachter ein, sich auf diese Wahrnehmungs- und Gedankenreise zu begeben.
Die Ausstellung im Röcklturm, von der Neuen Galerie Landshut veranstaltet, dauert bis 7. September und ist geöffnet Dienstag bis Sonntag von 14 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.
06.08.2014