Michael Skasa (Foto) zusammen mit Tom Bombadil warten am Freitag, 2. Oktober, um 20 Uhr, im urigen Stadel der Tafernwirtschaft Hotel Schönbrunn mit einer musikalischen Lesung unter dem Titel: „Ludwig Thoma und die große Welt“ auf. Die Veranstaltung wird organisiert von der Stadtbücherei Landshut in Kooperation mit dem „KulturForum Landshut e.V.“. Karten sind ab sofort erhältlich. Michael Skasa, Theaterkritiker und Radiomann, der über 35 Jahre das Magazin „Sonntagsbeilage“ auf Bayern 2 produzierte und moderierte, hat ein Programm über Ludwig Thoma herausgebracht:
„Ein vierschrötiger Bolzen war der Dr. Thoma, der Kirche und Staat prügelte und auf Juristen und Sittenprediger eindrosch, das Satireblatt „Simplicissimus“ groß und bissig machte und die witzigsten Spottverse, die treffsichersten Komödien und die großartigsten Romane schrieb über die Bayern, die Bauern, über die ländliche Welt und die städtischen Lugen-Beutel und Pinkel.
Ein Versager war er, ein Feigling und Lügner, zuckte bei der Fechtmensur zurück und wurde aus dem Korps geschmissen, betrog bei der Doktorarbeit und taugte nichts als Rechtsanwalt. In Lackschuhen ging er durch Berliner Salons, kaufte sich zum Heiraten eine fremdländische Cabarettänzerin, für die er einen Tennisplatz hoch überm Tegernsee anlegen ließ. Sie ging ihm davon, der Krieg kam – er wurde wild und drosch auf die Welt ein: auf die Russen, die Juden, die Anarchie. Es war furchtbar. Unser größter bayrischer Dichter war ein armer Hund und am Ende ein entfesselter Spießer.“
Tom Bombadil – das sind Hubert Gruber, Anton Hobmeier und Klaus Timmer – spielt seit 1981 „Volksmusik“, zusammengetragen aus vielen Ländern Europas. Weitab von „volkstümelnder“ oder von klassisch-puristischer Volksmusik interpretieren die drei Landshuter Musikanten Balladen und Tänze auf eigene Art und Weise.
Musikalisch spannen sie einen Bogen vom irischen Jig bis zum griechischen Volkslied, thematisch von der Liebe bis zum Tod und dies manchmal auch skurril und kritisch. In den vergangenen Jahren wurden zunehmend auch ausgefallene Lieder in bayerischer Mundart ins Repertoire aufgenommen. Ihre Wirtshauslieder, teilweise derb und hintersinnig, werden von Tom Bombadil auf ihre eigene Art interpretiert.
Außergewöhnlich wie die Musik, ist auch das Instrumentarium von Bombadil. Neben „traditionellen“ Instrumenten wie Akkordeon, Diatonische und Gitarre kommen auch Instrumente wie Drehleier, Dudelsack, Crwth und Löffel zum Einsatz.
Karten gibt es ab sofort im Vorverkauf bei der Buchhandlung Dietl, Neustadt 458, Telefon 0871/22186 oder beim Leserservice der Landshuter Zeitung in der Ländgasse 116, Telefon 0871/8502710.
Im Bild „Ein vierschrötiger Bolzen war der Dr. Thoma, ein Versager und Feigling“ – auf ihre ganz eigene Art und Weise interpretieren der Theaterkritiker und Radiomann Michael Skasa sowie „Tom Bombadil“ das Leben und Wirken des bayerischen Dichters Ludwig Thoma am 2. Oktober in der Tafernwirtschaft Schönbrunn.
Foto Thea Schmidbauer