Am Sonntag, 15. November, lädt die Stadtbücherei im Salzstadel wieder ein zu „Mitten ins Herz“ – Poesie und Musik im Dialog mit Heinz Oliver Karbus und Martin Kubetz. Die Matinee findet wie gewohnt um 11 Uhr im Lesecafé der Stadtbücherei im Salzstadel statt und ist der österreichischen Dichterin Christine Lavant gewidmet.
Christine Lavant kam am 4. Juli 1915 in Groß Erding bei St. Stefan im Lavanttal zur Welt. Von Geburt an litt sie an schweren Krankheiten und konnte nur wenige Grundschulklassen besuchen. Obwohl sie in sehr ärmlichen Verhältnissen aufwuchs und ihr keine großartige Bildung zuteilwurde, begann sie bereits als Mädchen zu schreiben. Sie verfasste im Laufe ihres Lebens immer wieder unterbrochen von Krankheits- und Depressionsphasen mehr als 1.000 Gedichte, ein Dutzend Erzählungen und an die 2.000 Briefe. Sie korrespondierte mit Nelly Sachs, Martin Buber, Hilde Domin und Thomas Bernhard, der einer ihrer großen Fans war.
Christine Lavants Gedichte gehören zu den ergreifendsten lyrischen Werken der österreichischen Nachkriegsliteratur. 1954 und 1964 wurde sie dafür mit dem Georg- Trakl-Preis ausgezeichnet. 1970 wurde ihr der „Große Österreichische Staatspreis“ für Literatur verliehen.
Am 7. Juni 1973 verstarb die Dichterin an den Folgen eines Schlaganfalls. Anlässlich ihres 100. Geburtstages wird Christine Lavant auch in Deutschland wieder entdeckt: Die Erzählungen „Das Kind“, „Das Wechselbälgchen“ und ihre „Zu Lebzeiten veröffentlichten Gedichte“ erschienen kürzlich in Neuausgabe in einem Göttinger Verlag, weitere Werke sind in Planung.
Karten für 7 Euro sind im Vorverkauf in der Stadtbücherei im Salzstadel erhältlich oder telefonisch zu reservieren unter Telefon 0871/228
Im Bild: Heinz Oliver Karbus (rechts) möchte mit seiner Lesung in der Stadtbücherei im Salzstadel an die von ihm verehrte Ausnahme-Künstlerin Christine Lavant erinnern, deren Gedichte auch heute noch „Mitten ins Herz“ treffen. Martin Kubetz (links) übernimmt wie immer den musikalischen Teil der Veranstaltung.