Landshut (22.93.20916) - Am Sonntag, 10. April, findet im Skulpturenmuseum im Hofberg um 17 Uhr das Wandellkonzert "IN AND BETWEEN" statt. Eintritt 12 €uro, ermäßigt 8 €uro - Anmeldung erforderlich. Die Begegnung von Musik und Bildender Kunst steht im Mittelpunkt dieses außergewöhnlichen Konzerts mit dem Vokalensembles WIR4.
Viele Künstler haben die Beziehung dieser beiden Ausdrucksformen seit Jahrhunderten reflektiert. Die vier SängerInnen machen sich im Rahmen ihres Wandelkonzerts zusammen mit dem Publikum auf den Weg durch die Räume, in denen die Skulpturen von Fritz Koenig zu sehen sind, um eine mehrkanalige und synästhetische Sensibilisierung der Wahrnehmung anzuregen.
Eine Einladung zu einem *Klangspaziergang* also, in dem Auge und Ohr das Gemeinsame der beiden Künste entdecken und die intermediale *Schnittmenge* erschließen können.
Die Fragilität der Figuren von Fritz Koenig möchte WIR4 mit der gläsernen Leichtigkeit ihrer unverstärkten Stimmen hörbar machen. In diesem Sinne sieht das Ensemble in seinen von Obertönen geprägten Vokalismen eine musikalische Entsprechung zur Reduktion der Formen und Mittel des Künstlers.
Im Kontext der bildnerischen Darstellung der Gefährdung und der Vergänglichkeit des Menschen kann die *durchsichtige* Musik der menschlichen Stimme als eine "zarte und flüchtige Kuns t im Augenblick" einen akustischen Anstoß zum inneren Dialog des sehenden Zuhörers und des hörenden Betrachters geben.
Vier Stimmen - pur, direkt und unverstärkt. Und dennoch entsteht ein klanglicher Reichtum, so als würden Instrumente das Ensemble erweitern. Denn die vier SängerInnen bereichern das traditionelle Verständnis von a cappella-Musik durch die faszinierende Kunst des polyphonen Obertongesangs.
Das bedeutet, WIR4 singt zu viert sechsstimmig - und das ganz ohne zusätzliche Hilfsmittel. Feinste vokale Linien begegnen einander und verschmelzen in einer harmonischen Abstimmung von Phrasierung, Dynamik und Artikulation. Fantasievolle Vokalisen ergänzen die Sprache und erzeugen eine farbenreiche Klangfläche.
Dieser einzigartige Musikstil wird zum großen Teil durch eigene Kompositionen und Texte geprägt, in denen die Vier eine beeindruckende Skala an *Zwischentönen* ausloten: Der archaische Zauber des einstimmigen Gesangs verschmilzt mit Weltmusik. Lyrische und meditative Elemente kontrastieren mit vokalem Popsound.
Bereichert wird dieses WIR4-Hörerlebnis durch die oszillierenden Klänge des Hang * einem vor wenigen Jahren in der Schweiz entwickelten Instrument.
Cora Krötz, Regina Fibich-Wiesneth, Reinhold Wirsching und Matthias Privler haben mit WIR4 ihre musikalische Heimat gefunden, doch sie singen darüber hinaus seit vielen Jahren in verschiedenen a cappella-Formationen, leiten Chöre und Vokalensembles und bewegen sich als Musikpädagogen zwischen Schule und Universität im In- und Ausland.
Mehr Infos und Demos auf www.wir4acappella.de.
Stefanje Weinmayr
Museumsleitung