Landshut (09.02.2018) Egal wie man es dreht und wendet, die sogenannte Ortsumfahrung von Landshut, eigentlich die 4-spurige B15 neu, bringt eine massive Belastung für Mensch, Natur und Umwelt. Zudem verfehlen die beiden verbliebenen Trassen das Ziel, die Stadt Landshut wirksam vom Verkehr zu entlasten. Dieses Fazit ziehen Rosi Steinberger, Landtagsabgeordnete der Grünen und Gisela Floegel, Vorsitzende des Vereins der B15neu Gegner nach dem sechsten Dialogforum.
Die landesplanerische Beurteilung der Regierung von Niederbayern hat die stadtnähere Variante 1a als ungeeignet eingestuft. Hier wären die Eingriffe zu massiv, stellten die Planer fest. "Mit dem Aus für diese Variante zerplatzt aber auch der Traum des Landshuter OB von einem Ringschluss um Landshut", stellt Steinberger fest.
Die beiden Varianten 1b, also die Versatzlösung über die B299 und die stadtferne Variante 1c sieht die Regierung als raumverträglich an. Aber auch hier muss mit schmerzhaften Eingriffen und großen Erdbewegungen gerechnet werden. Walddurchschneidungen, Einschnitte und Aufschüttungen wechseln sich ab, die Nähe zu Ortschaften führt zu neuer Lärmbelastung.
Unzumutbar finden Steinberger und Floegel, was im kleinen Vilstal geplant wird. Dieses Tal soll vollkommen zerschnitten werden, die Straße auf einem Damm teilweise parallel zur bestehenden Straße geführt werden. Landwirte kommen nicht von einer Seite auf die andere, und der Lärm wird den Anwohnern obendrein zugemutet.
Völlig ungeklärt bleibt auch die Frage der Weiterführung nach Süden. Entweder wird die B299 vierspurig ausgebaut, oder es verläuft parallel eine vierspurige B15 neu. Beide enden bei Geisenhausen und damit dürften massive Verkehrsprobleme entstehen, für die es bislang keine Lösung gibt. "Hier bewahrheitet sich wieder, wer Straßen sät, wird Verkehr ernten", bringt es Gisela Floegel auf den Punkt.
"Es ist völlig abwegig, wenn hier von einer Aufwertung des ländlichen Raums durch eine autobahngleiche Straße gesprochen wird. Man kann nicht erst die Landschaft zerstören, und dann so tun, als wenn die Straße nur Positives bedeuten würde."