Wenn das kein revolutionärer Vorschlag der CSU ist: In der Vorstadtgemeinde Tiefenbach (3.700 Einwohner) liegt ein ernsthafter Vorschlag der dortigen CSU auf dem Tisch: Demnach sollen die Angestellten des Rathauses samt Bürgermeisterin Birgit Gatz innerhalb von drei, vier Monaten in Container mit doppelt soviel Platz als bisher umziehen.
Danach soll das Rathaus an der Hauptstraße . zwischen Sparkasse und Feuerwehrhaus gelegen - für Flüchtlinge umgebaut werden, also mit zusätzlichen Duschen, Toiletten und Waschräumen usw. ausgestattet werden.
Unter dem Strich wären, so der CSU-Vorschlag, die Mieteinnahmen höher als die Kosten für die Containermiete. Danach soll ein völlig neues Rathaus in der sogenannten Tiefenbacher Mitte neu gebaut werden. Das dortige Wirtshaus "Zum Tiefenbach", ehemals Axels beliebte Kleinkunstkneipe, soll abgerissen werden. Konkrete Realisierungs- und Finanzierungspläne liegen vor. Jetzt ist der mehrheitlich von CSU und Freien Wählern beherrschte Gemeinderat am Zug. Die hauptamtliche Bürgermeisterin, eine vor ihrer Wahl 2014 in Landshut (Herrengasse) tätige Rechtsanwältin, kommt aus dem Lager des Bürgerforums (Vorsitzender Oliver Kapser). - Die Gemeinde bietet derzeit für 12 Flüchtlinge eine Unterkunft in einem Privathaus im Ortsteil Schlossberg.
CSU-Vorsitzender ist Gemeinderat Wolfgang Beck aus Mittergolding, jener Beck der auf freier Flur vor dem Stadtteil Achdorf eine riesige Schweinemast- und Ferkeraufzuchtanlage baut. Jeder Widerstand aus Landshut bis hin zum Verwaltungsgericht war vergebens. Wolfgang Becks Vater war Toni Beck, der vor der Gebietsreform (1973) der letzte Landrat des kleinen Landkreises Landshut war und später Senator und Bauernverbandführer wurde. Toni Beck war damals vor der Gebietsreform ein erbitterter Gegner von umfangreicheren Eingemeinden (Ergolding, Altdorf, Kumhausen). Die Wahl zum Landrat des neuen Großlandkreises hat er dennoch gegen den Vilsbiburger Hans Geiselbrechtinger verloren. /hs