Landshut (18.03.2016) - Mit der Darstellung des Wirkens von Oscar Romero beendete Pater Dr. Martin Maier SJ vor rund 100 Zuhörern im Kloster Seligenthal, die erfolgreiche Reihe. Begonnen hatte die Reihe „Überzeugung, Solidarität, Leidenschaft - Drei Biografien für eine bessere Welt“, Anfang März mit einem Vortrag über den evangelischen Theologen und Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer.
Die Reihe fand dann eine Fortsetzung mit der Darstellung des Lebenswerkes von Madeleine Delbrel, der sogenannten „Mystikerin der Straße“. „In Kooperation mit der Abtei Seligenthal konnten wir innerhalb von 14 Tagen drei hochkarätige Veranstaltungen mit insgesamt über 250 Besuchern anbieten“, so der Geschäftsführer des Christlichen Bildungswerks (CBW), Klaus Lehner.
Schwester Dr. Adelheid Schneider (Foto), in Vertretung der erkrankten Äbtissin, und die CBW-Vorstandsvorsitzende Friederike Reißig-Berner bedankten sich für das große Interesse an der Veranstaltungsreihe und luden die Zuhörer zu den Seligenthaler Gesprächen im November 2016 ein.
Der Referent des Abends, Pater Dr. Martin Maier, der selber länger in El Salvador gelebt hat, wusste das Publikum mit seinen Ausführungen zu fesseln. Er ist Verfasser zahlreicher Bücher unter anderem auch über Oscar Romero, dem „Propheten einer Kirche der Armen“ und ein tiefer Kenner der Kirche Lateinamerikas. Pater Dr. Martin Maier war auch bei der Seligsprechung Oscar Romeros am 23. Mai 2015 in Rom dabei, als nachweislich, genau bei der Verlautbarung, am Himmel ein Ring um die Sonne erschien. Oscar Romero, ein katholischer Erzbischof im zentralamerikanischen Staat El Salvador, trat für soziale Gerechtigkeit und politische Reformen in seinem Land ein. Er galt als einer der prominentesten Verfechter der Theologie der Befreiung. Damit stellte er sich in Opposition zur damaligen Militärdiktatur in El Salvador. Oscar Romero wurde am 24. März 1980 während einer von ihm in einer Krankenhauskapelle in San Salvador gehaltenen Messe, von einem durch die „Todesschwadronen“ mit dem Mord beauftragten Soldaten erschossen.
Sein Tod markierte den Beginn des Bürgerkriegs in El Salvador mit geschätzten 75000 Toten. Oscar Romero hat als Stimme der Armen eine tiefe Bedeutung für die katholische Kirche erlangt. Wenige Tage nach seiner Wahl brachte Papst Franziskus zum Ausdruck, wie sehr er sich eine arme Kirche für die Armen wünsche. Der ermordete Erzbischof Oscar Romero ist damit ein Vorbild auch für den Papst geworden. Die Vereinten Nationen haben den Tag der Seligsprechung Oscar Romeros (24. März) zum „Internationalen Tag für das Recht auf Wahrheit über schwere Menschenrechtsverletzungen und für die Würde der Opfer“ ernannt.
Die gefühlvolle musikalische Umrahmung des Abends gestaltete die Familie Matos Mendoza aus Freising mit drei Stücken aus Chile und Bolivien.