Im Bild von links Stadträtin Anja König, OB Hans Rampf, MdL Georg Rosenthal, OB-Kandidatin Patricia Steinberger, Stadträtin Maria Haucke und MdL Ruth Müller.
Landshut (20.04.2016) - Kürzlich trafen sich MdL Ruth Müller, die stellvertretende SPD-Vorsitzende und OB-Kandidatin Patricia Steinberger, sowie die Stadträtinnen Anja König und Maria Haucke als Mitglieder des Verwaltungsbeirats Theater zu einem Gespräch über die Zukunft des Stadttheaters mit Oberbürgermeister Hans Rampf.
Aus Unterfranken extra zu dem Termin angereist war MdL Georg Rosenthal in seiner Eigenschaft als kulturpolitischer Sprecher der Landtags-SPD und Mitglied des Ausschusses für Wissenschaft und Kunst.
Ruth Müller wollte von Hans Rampf wissen, welche Unterstützung auf Landtagsebene geleistet werden könne, um dem Theater Landshut möglichst bald wieder eine feste Spielstätte geben zu können. Daraufhin legte Rampf zunächst den Status Quo dar: Der Bernlochner Komplex gehört nun seit Kurzem der Stadt Landshut, daher stünde einer Rückkehr des Stadttheaters an seinen angestammten Ort im Grunde nichts im Wege. „Als nächstes wollen wir das zum Komplex gehörende Restaurant, sowie den Festsaal sanieren, um hierfür möglichst schnell wieder einen Pächter zu finden und somit dem historischen Gebäude wieder Leben einzuhauchen“, legte Rampf dar.
Darüber freute sich Stadträtin Maria Haucke sehr. „Die SPD-Stadtratsfraktion hat diesbezüglich zwei Anträge eingebracht.“, so Haucke. Die Gesamtplanungen sollen umgehend in Angriff genommen werden, damit die Ausweichspielstätte Theaterzelt nicht zur Dauerspielstätte werde und die Bühne und einige Gastzimmer sollen zumindest soweit vorab saniert werden, dass eine Verwendung als Probebühne möglich sei.
Lange sah es danach aus, als käme für eine Wiedereingliederung des Theaters mit heutigen Standards einzig ein Neubau in Frage. Nun soll jedoch anhand einer Machbarkeitsstudie festgestellt werden, ob dies auch mit einer Sanierung der bestehenden Räumlichkeiten und einem Anbau möglich wäre. „Historische Aufzeichnungen belegen, dass der Bernlochner schon immer ein Theater war“ betont Anja König die Bedeutung des Komplexes. Im Zuge einer Sanierung, so mutmaßen die Architekten, könnten eventuell sogar die Ränge des Theatersaales wiederbelebt werden. „Ziel ist es, 300 Sitzplätze zu schaffen, die den heutigen Standards entsprechen“ erklärt Rampf. Georg Rosenthal fügt dem hinzu, dass auch das Foyer eine ansprechende Gestaltung haben sollte, da dieses heutzutage vor und nach den Aufführungen wie auch in den Pausen zum Aufenthalt einladen müsse.
Oberbürgermeister Rampf möchte die Rückkehr des Theaters in die Innenstadt nicht auf die lange Bank schieben: "Nach einer entsprechenden Entscheidung des Stadtrates könnte innerhalb von 4 Jahren mit dem Neubau oder aber eben einer Sanierung begonnen werden", gibt er sich zuversichtlich. Eine Sanierung wäre, neben dem Erhalt der historischen Spielstätte, auch wegen verschiedener Förderungsmöglichkeiten attraktiv.
Georg Rosenthal empfiehlt in diesem Fall als mögliche Finanzquellen den Denkmalschutz und den Bayerischen Kulturfond. Eine Sanierung hätte auch den Nebeneffekt, dass Landshut einen weiteren historischen Eckpfeiler hätte, der zur Identität der Stadt beitragen könnte. Auch Patricia Steinberger sieht kulturelle Fördermöglichkeiten für die Spielstätte: „Schon der Zweckverband Landestheater Niederbayern sieht zwingend vor, dass Landshut eine Spielstätte vorhält, da der Erhalt der Kultur für jede Gesellschaft grundlegend wichtig ist und auch das Stadtumland mit einem kulturellem Angebot versorgt werden muss“, so Steinberger. In der Vorgabe des Zweckverbands sieht Georg Rosenthal außerdem eine Begründung für eine außergewöhnliche Förderung.
Hans Rampf bedankt sich für das Gespräch mit den SPD-Politikern. Alle sind sich einig, dass die Rückkehr des Theaters in das Herz der Stadt ein überparteiliches Anliegen ist, für das nach Kräften am gleichen Strang gezogen werden muss. Mit einer entsprechenden Förderung, so stellt der Oberbürgermeister in Aussicht, könnte das Theater innerhalb von vier Jahren wieder an seinem angestammten Platz einziehen. „Der Bernlochner muss einfach wieder die Bühne für Landshut werden“, schließt Ruth Müller das Gespräch.