Auch Alt-OB Josef Deimer und der Vorsitzende der Freunde der Hochschule, Stadtrat Ludwig Zellner, kamen zur Nacht der Wissenschaft in die Hochschule.
Landshut (29.04.20169 - Gute Themen, gute Wissenschaftler, guter Besuch – dieser Dreiklang beschreibt die erfolgreiche Premiere der Nacht der Wissenschaft der Hochschule Landshut am Donnerstag. Mehr als 1000 Besucher bekamen bei Vorträgen, Laborführungen und Präsentationen einen Einblick in die große Themenvielfalt und die hohe Qualität der wissenschaftlichen Arbeit und Ausbildung vor Ort. Hochschulpräsident Prof. Dr. Karl Stoffel war zufrieden: „Das große Interesse bestätigt, dass Landshut ein attraktiver Studienort ist.“
Im Zentrum des Abends standen zwei Vorträge, bei denen sowohl der Inhalt als auch die Redner überzeugten: das Referat über künstliche Intelligenz vom Philosophen und Wirtschaftstheoretiker Prof. Dr. Klaus Mainzer von der Technischen Universität München im Rahmen der Veranstaltungsreihe Wissenswerk und die Erklärungen des Landshuter Fahrzeugexperten Prof. Dr. Ralph Pütz, warum der Dieselmotor durch den VW-Skandal zu Unrecht in Verruf geraten ist.
„Der Sprung zu superintelligenten Computersystemen, die selbständig lernen, ist heute schon möglich“, sagte Mainzer. Das zeige das Beispiel des Brettspielcomputers AlphaGO, der dem besten menschlichen Spieler der Welt keine Chance gelassen hat. „Darum müssen die Menschen jetzt einen technischen und rechtlichen Rahmen für den Einsatz von Computersystemen setzen, damit uns die Big-Data-Algorithmen nicht bald um die Ohren fliegen.“ Er sei nicht technikfeindlich, betonte Mainzer. Schließlich könnten noch leistungsfähigere Computersysteme zum Beispiel dafür sorgen, dass Ärzte und Pfleger wieder mehr Zeit hätten, Patienten menschliche Zuwendung zu geben. „Aber die Gesellschaft muss unter anderem durch die Anpassung der Berufsausbildung in allen Bereichen auf die technische Entwicklung vorbereitet werden.“
Fahrzeugexperte Pütz blieb in der unmittelbaren Gegenwart. Seine Informationen über den vermeintlichen Diesel-Skandal wegen der VW-Affäre waren aber mindestens genauso spannend. „Über den Dieselmotor müssen wir uns nicht aufregen“, sagte er. „Denn Fahrzeuge mit guten Motoren der Abgasnorm Euro 6 reinigen sogar die Luft. Die Luft, die vom Motor angesaugt wird, ist schmutziger als das, was aus dem Auspuff kommt.“ Nicht der Dieselantrieb sei das Problem, sondern derjenige, der technisch mögliche Maßnahmen nicht ergreife, um vielleicht einen höheren Profit beim Autogeschäft zu erzielen.
Für Unterhaltung sorgte die Show-Vorlesung „Wunderbare Welt der Energie und Technik“, bei der Prof. Dr. Karl-Heinz Pettinger und Prof. Dr. Josef Hofmann und ihre Assistenten unter anderem Gurken durch Stromstöße leuchten ließen, Bier innerhalb von Sekunden aus einem Flüssigkeitsgemisch herstellten und Feuerbälle in die Hände ihrer Helfer zauberten.
Die kleinsten Besucher lernten bei der Kinder-Uni mit Wirtschaftsprofessor Dr. Marcus Fischer die Bedürfnispyramide kennen und danach wussten sie: Je mehr Bedürfnisse die Menschen haben, desto mehr Geschäfte kann man machen. „Und die Wünsche gehen den Leuten nie aus“, sagte Fischer. „Also geht auch der Wirtschaftskreislauf immer weiter.“
Schüler konnten sich bei der zentralen Studienberatung informieren, wie sie den Studiengang finden, der am besten zu ihnen passt. Referentin Gabriele Borsch hatte Tipps für die Fragen, die sich jeder Schulabsolvent stellen sollte, der nicht genau weiß, wo seine Talente, Stärken und Schwächen liegen: Was mache ich in meiner Freizeit gerne und freiwillig? Worüber spreche ich gerne? Welche Bücher, TV- Sendungen und Internetseiten mag ich? Ganz wichtig: „Die Studienwahl soll nicht die Entscheidung der Eltern, Lehrer oder Freunde sein, sondern die eigene.“
Die Hochschule Landshut steht laut Präsident Stoffel für interdisziplinäres und lebenslanges Lernen. „Wir setzen nicht auf übertriebenes Wachstum, sondern auf gute Forschung und Lehre.“ Aktuell sind in den sechs Fakultäten rund 5500 Studierende eingeschrieben. Bei meinProf.de steht die Hochschule Landshut in der Bewertung der Studierenden zum wiederholten Male an Nummer eins aller deutschen Universitäten und Hochschulen.
Schüler, die sich über die Lerninhalte der einzelnen Fakultäten informieren möchten, können sich an die zentrale Studienberatung unter studienberatung@haw- landshut.de oder 0871/506 444 wenden. Als Entscheidungshilfe für die Studienwahl empfiehlt die Hochschule den folgenden Link:
www.hochschulkompass.de/studium/hilfe-bei-der-studienwahl/tests-zur- studienorientierung.html
Bildtext: Hochschulpräsident Prof. Dr. Karl Stoffel war zufrieden: „Die gute Resonanz hat bestätigt, dass Landshut ein attraktiver Studienort ist