Die Landshuter SPD, mit Neu-Stadträtin Anja König (Foto) an der Spitze, läßt nicht locker beim Thema Gründung einer Städtischen Wohnungsbaugesellschaft. Am Samstag sammelt sie erneut vor dem Rathaus am Infostand von 10 bis 14 Uhr Unterstützer-Unterschriften. Im Stadtrat hat die SPD-Fraktion schon einen entsprechenden Antrag gestellt, gerade jetzt, wo die Zinsen so außergewöhnlich niedrig sind und die Stadt in diesem Jahr mit weitaus höheren Steuereinnahmen (vor allem Lohn- und Gewerbesteuer) rechnen kann, obwohl sich die Konjunktur abzukühlen beginnt.
Der Zuzug an Neubürgern hält unvermindert an. Die Stadt zählt bereits über 67.000 Einwohner. Allein in diesem Jahr ist mit 1.500 Neubürgern zu rechnen. Auch die Zahl der ausländischen Mitbürger steigt.
Die SPD hat ein Konzept für den Neubau von 1.040 Wohnungen zu "bezahlbaren Preisen" auch für weniger gut Betuchte entwickellt, Demnach sollen Wohnungen zum Quadratrmeterpreis von 2.000 Euro möglich sein. Die SPD rechnet in einer Sonderbroschüre mit dem Titel "Wohnugnsbaukonzept " vor, dass 1.040 Wohnungen mit im Schnitt 75 qm Wohnfläche insgesamt nur 147,4 Millionen Euro kosten, inclusve Grundstückskosten, Erschließung, Planungskosten, Zinsen für die Bauzeit und alle Baukosten. Dies soll Mieten für 7,75 Euro pro Quadratmeter ermöglichen. Und es klingt fast wie ein Märchen: nach gut dreißig Jahren (2045) wäre eine Städtische Wohnungsbaugesellschaft durch den Bau von 1.040 Wohnungen sogar völlig schuldenfrei und die Stadt hätte dann Wohnungen im Wert von 200 Millionen Euro.
Warum greift da die Stadt nicht sofort zu? Warum zögert der Stadtrat noch? Wird dieses SPD-Modell bereits anderswo, in reicheren Städten etwa, realisiert? Auch die superreichen Umlandgemeinden wie Ergolding und Essenbach mit jeweils vielen Millionen Euro auf der hohen Kante, könnten dieses SPD-Wohnungsbau-Modell umsetzen. Die Landshuter Vorstadtgemeinden müssen, so Oberbürgermeister Hans Rampf, sowieso den Zuzugsdruck auf Dauer stärker mit abfedern, weil im Landshuter Stadtgebiet Bauland nicht mehr unbegrenzt zur Verfügung steht.
Im 23. Oktober kommt sogar der Staatssekretär im Bundesministerium für Wohnungsbau, MdB Florian Pronold, zu einer öffentlichen Versammlung über den Sozialen Wohnungsbau nach Landshut. Ihm wurde das Landshuter SPD-Wohnungsbaukonzept bereits vorgestellt. Er soll "sehr interessiert" gewesen sein, so der Landshuter SPD-Finanzexperte Harald Unfried, In den nächsten Wochen sollen mindestens 1000 Unterschriften pro Städtische Wohnungsbaugesellschaft gesammelt werden. /hs