Das Ende der Windenergie in Bayern, der Trinkwasserschutz, der Landshuter Verkehrsverbund und „Transition town"– Projekte: diese anspruchsvollen, aber interessanten Themen erörterten die Landkreis-Grünen bei ihrer Novemberversammlung beim Großwirt in Mirskofen. In der Bildmitte die grüne Kreisvorsitzende Petra Seifert (Altdorf). Rechts der Landshuter Stadtrat Prof. Dr. Frank Palme.
Ganz frisch waren die Abstimmungen, die am 11. und 12. November im bayrischen Landtag behandelt wurden: die Abstände bei Windrädern und der Schutz vor Antibiotika im Trinkwasser, über die MdL Rosi Steinberger (2.v.li.) berichtete. „Die 10H-Regelung tötet die Windenergie in Bayern, das sagen nicht nur die bayrischen Grünen, sondern auch 11 von 12 unabhängigen Experten, die dazu gehört wurden" sagte sie. „Wenn Seehofer nun treuherzig bekundet, dass die Gemeinden selbst über Windräder entscheiden können, dann stiehlt er sich bei diesem wichtigem Bereich der Energiewende aus der Verantwortung und überlässt die kontroversen Auseinandersetzungen den Kommunen. Das wird Streit in die Gemeinden tragen" so Steinberger weiter „aber Seehofer ist es eh am liebsten, wenn sich unter ihm alle streiten. Dann bleibt er unbehelligt".
Für Streit im Land sorgt schon lange die industrielle Landwirtschaft. Gerade der Landkreis Landshut ist hier bei Schweine- und Geflügelmast stark betroffen. Ein Dringlichkeitsantrag der bayrischen Grünen mit dem der Einsatz von Reserveantibiotika in der Tiermast unterbunden werden soll, wurde leider von der CSU-Mehrheit abgelehnt, wie Steinberger bedauerte. Diese Mittel werden bei Menschen nur dann eingesetzt, wenn andere Medikamente nicht mehr wirken, in der Tiermast sind sie aber auf dem Vormarsch.
Dietmar Enderlein, verkehrspolitischer Sprecher der Landkreisgrünen, Dr. Frank Palme von den Stadtgrünen und Siegfried Polsfuß vom Verkehrsclub Deutschland (VCD) referierten über einen Landshuter Verkehrsverbund, mit dem Mobilität in Stadt und Landkreis organisiert werden sollen. Im Zentrum eines solchen Verbundes steht die Stärkung des öffentlichen Verkehrs, weil die Überlastung der Zufahrtswege in die Stadt, die ökologischen Herausforderungen und der demographische Wandel mit immer mehr älteren Mitbürgern im Landkreis nur so zu bewältigen sind.
Es gilt, die politischen Akteure in Stadt und Landkreis bei der Realisierung eines „LAVV" zu unterstützen und anzutreiben. Schließlich warb Dieter Weiß vom Verein „Landshut im Wandel" bei den Landkreis-Grünen für Initiativen der globalen Bewegung „Transition Town", die in der Region durchgeführt werden. Im Mittelpunkt steht dabei gemeinschaftliches Handeln unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit: so wird unter Federführung des Vereins ein „Repair Cafe" in der alten Kaserne betrieben, bei dem Freiwillige Geräte reparieren, die nicht mehr funktionieren, aber zu schade zum Wegwerfen sind. Geplant ist auch eine Gartengruppe, die öffentliche Brachen und andere geeignete Flächen für Gemüseanbau nutzen will.