Der Wohnungsbau - hier im Kasernengelände - kann mit der Nachfrage nicht mithalten
Wie hat das nur der 35 Jahre lang regierende Oberbürgermeister Josef Deimer gemacht? Wie konnte er so lange massiven Zuzug verhindern? In seiner gesamten Amtszeit (1970 bis 2004) ist die Stadt nur um knapp 2.500 Einwohner gewachsen. Also nur ein Zuwachs von 70 Einwohnern im Jahresdurchschnitt.
Es gab in der Deimer-Ära Jahre, da ist die Zahl der Einwohner sogar deutlich gesunken.
In der bisherigen Amtszeit von Oberbürgermeister Hans Rampf ist die Stadt bereits um 7.000 Neubürger auf jetzt 68.200 Einwohner gewachsen. Im Jahresdurchschnitt also ein Zuwachs von ca. 700 Einwohnern. Und alle Prognosen deuten darauf hin, dass der stürmische Zuwachs anhält. Die letzten zwei Jahre betrug der Zuwachs ja jeweils sogar über 1200 bzw. 1.500 Personen.
Die Geschäftswelt freut sich über diese zusätzliche Kaufkraft. Doch der Bau von (günstigen) Wohnungen kann kaum mithalten. Das zeigt ein Blick in die Statistik: 2013 gab es in Landshut 429 fertiggestellte Wohnungen, 2012 waren es sogar 666 (Rekord bisher). Das Jahr davor, 2011, wurden nur 362 Wohnungen fertiggestellt. Noch weniger 2010. Da waren es sogar nur 220 und 2009 gar nur 162. Also im Rekordjahr 2012 wurden n Landshut viermal mehr Wohnungen fertiggestellt als 2009.
Im Jahr 2014 gab es keine neue Rekordmeldung. 540 Wohnungen wurden fertiggestellt. Das laufende Jahr 2015 könnte ein neues Rekordjahr werden, weil allein über 100 Studentenwohnungen am Kennedyplatz ((Bauherr Campus Real) und über 230 im ehemaligen Kasernengelände (Bauherr dort ist das Studentenwerk Niederbayern/Oberfalz) fertig werden.
Die Landshuter Umlandgemeinden haben ihre Bautätigkeit jeweils deutlich gedrosselt. Das dürfte den Landshuter Stadträten nicht gefallen, weil die Vorstadtgemeinden eigentlich weitaus größere und günstigere Freiflächen für den Wohnungsbau haben als die Stadt, wo Bauland immer knapper und damit auch teurer wird.
Der Wohnungsbau wird sicher eines der beherrschenden Themen des kommenden OB-Wahlkampfs werden. Vor allem die SPD und die Grünen drängen ja seit Jahren vergeblich auf ene eigene städtische Wohnungsbaugesellschaft. Die SPD hat ein Konzept für den Bau von 1.000 preiswerten Wohnungen entwickelt. Die Stadt setzt indes vorzugsweise auf den freien Wohnungsmarkt. Wer heute eine Wohnung sucht, muß bei jedem Angebot mit 20 bis 30 Mitbewerbern rechnen. /hs