In Landshuter Stadtgebiet mit mittlerweile bereits über 69.000 Einwohnern - zum Amtsantritt von OB Rampf waren es am 1.1.2005 erst 60.450 - wohnen derzeit nicht Tausende, sondern "nur" 560 Asylbewerber bzw. Flüchtlinge. Das sind also lediglich 0,8 % der Bevölkerung. Im mehr als doppelt so großen Landkreis (151.000 Einw.) sind es aktuell 1.500 in den 35 Gemeinden, wobei ein Drittel der Landkreisgemeinden noch gar keine Flüchtlinge aufgenommen hat.
In der ehemaligen Weberei an der Siemensstraße 15 wird derzeit eine weitere Notunterkunft - quasi als Ersatzlösung für das Vorholzerzelt im September - für bis zu 180 Flüchtlinge winterfest eingerichtet. Die Kosten von 850.000 Euro trägt die Regierung. In der sensibilisierten Öffentlichkeit kursieren astronomische Summen, wenn es um die Unterbringung von Flüchtlingen geht. Ständig wird von einer großen Herausforderung, von Krise oder krisenhafter bzw. dramatischer Zuspitzung gesprochen.
In der Auloher Konradinschule kam es am Dienstag bei der Bügerversammlung schon zu einer besorgten Bürgeranfrage, weil einige Asylbewerber per Smartphone angeblich durch die Siedlung radelnd Fotos von Privathäusern am hellichten Tag gemacht haben. Da sollten womöglich in der Folge (Einbrüche usw.) vorbereitet werden, so der besorgte Bürger E. S. mit Verweis auf die "überfüllten Flüchtlingseinrichtungen im Landshuter Osten". Doch der Polizei sind keine besonderen Auffälligkeiten oder gar Bedrohungen einzelnen Bürger, auch keine gravierenden Sachbeschädigungen usw. bekannt. Thomas Link, Leiter der Stabsstelle im Rathaus für den Bereich Flüchtlinge bzw. Asylbewerber, konnte bei der Bürgerversammlung seinerseits Entwarnung geben.
Ein besonderes Problem ist freilich die Tatsache, dass anerkannte Asylbewerber auf dem freien Landshuter Wohnungsmarkt fast keine Chance haben, eine Wohnung, ein Zimmer zu bekommen. Vielleicht sollte man da im riesigen Bernlochnerkomplex nach beziehbaren Wohnräumen suchen. Warum soll der Bernlochner samt Grund und Boden, der im Besitz der Stadt ist, zum größten Teil auf Jahre hinaus ungenutzt, unbewohnt bleiben? Und vielleicht helfen doch persönliche Appelle an Hausbesitzer, die im Stadtgebiet sogar völlig leerstehende Häuser bzw. Wohnungen besitzen. Jetzt kommt ja die Weihnachtszeit, die mit der Herbergssuche eingeleitet wird. /hs