Während der öffentlchen Sitzung des Bausenats kam Thomas Link, persönlicher Referent des Oberbürgermeisters und Leiter der Stabsstelle Flüchtlinge im Rathaus, in den Sitzungssaal, um Rampf nach einem kurzen Wortwechsel eine rote Unterschriftenmappe auszuhändigen. Sie enthielt die Eilverfügung zum Bau von Holzhäusern für Flüchtlinge auf städtischem Grund für eine Million Euro.
Stadtkämmerer Rupert Aigner und der Leiter des Rechnungsprüfungsamtes (Zimmermann) hatten das Vorhaben abgesegnet. Denn die Stadt muß innerhab von zwei Wochen mit neuen Flüchtlingen bzw. Asylbewerbern rechnen. Der Regierungspräsident hat in einer Pressemitteilung angekündigt, das er notfalls die Flüchtlinge direkt am Rathaus anliefern werde.
Zu den biserigen Unterkünften in drei Wohnblöcken, der ehemaligen Schochkaserne, in der alten Wäscherei des Klinikums und im einem Gebäude des ehemaligen Schwesternwohnheims wird derzeit eine große Unterkunft in der ehemaligen Weberei an der Siemensstraße 15 für die Aufnahme von 150 bis 180 weiteren Flüchtlingen vorbereitet. Doch diese Maßnahme verzögert sich.
Wir erinnern uns, dass schon im OB-Wahlkampf 2010 der Bau einer neuen großen Unterkunft für Aslybewerber ein großes Thema war. Damals hieß es, die Regierung habe schon zwei MIllionen Euro bereitgestellt, es müsse nur noch ein geeigneter Standort gefunden werden. Vier Standorte wurden daraufhin vorgeschlagen bzw. untersucht. Die OB-Wahl ging vorbei. Das Thema hat sich mit dem Ausbau von Wohnblöcken in der ehemaligen Kaserne erledigt.
Jetzt - endlch - ist auch das ehemalige Verwaltungsgebäude der alten JVA an der Inneren Münchner Straße als Unterkunft für Flüchtlinge angeboten. Dieses mehrstöckige Gebäude gehört, wie die gesamte ehemalige JVA, noch dem Freistaat Bayern. Ob auch der seit zwei Jahren leerstehende ehemalige EDEKA-Markt in der Inneren Münchner Straße (ist in privater Hand) zumindest teilweise als Not-Quartier für Flüchtlinge geeignet ist, war im Stadtrat oder Bausenat noch kein Thema.
Die Stadt hat ja auch noch zwei Ballspielhallen gegenüber dem Jugendzentrum der Alten Kaserne in der Hinterhand.
Laut Regierung von Niederbayern, sprich Regierungspräsident Henz Grunwald, der darauf bedacht ist, die Flüchtlinge und Asylbewerber möglchst gerecht auf alle kreisfreien Städte und Landkreise zu verteilen, muß die Stadt 680 Wohnplätze für Flüchtlinge zur Verfügung stellen. Bisher sind in Landshut Stadt (69.000 Einwohner) erst 540 Flüchtlinge untergebracht, im mehr als doppelt so großen Landkreis Landshut (151.000 Einwohner) sind es 1.400 in 40 verschiedenen Unterkünften.
Ob man auch den Bernlochnerkomplex zum Teil für die Unterbringung von Flüchtlingen oder wenigstens von anerkannten Asylbewerbern, die auf dem freien Wohnungsmarkt nur schwerlich Wohnungen bekommen, vorschlagen darf, ist eine andere Frage. Ehemals gab es dort nicht nur eine Disco. sondern auch auch Wohnungen. Man müßte vor allem die zahlreichen Büros und Funktionsräume des alten Stadttheaters auf die Tauglchkeit als Wohnräume untersuchen.