MdL Ruth Müller besuchte Angebote im Rahmen der Integrations- und Migrationshilfe im AWO Mehrgenerationenhaus Landshut - Im August 2015 ist der Syrer F. nach seiner langen Reise durch verschiedene Länder in Deutschland angekommen. Der 29jährige Lehrer lebt derzeit in der Gemeinschaftsunterkunft in Bruckberg und bemüht sich nun darum, seine Familie nachzuholen.
Seine Frau, die Jura studiert hat und der zweijährige Sohn leben derzeit in Damaskus. Wie die Antragssituation, Visaerteilung und die behördlichen Wege zu bewältigen sind – dabei hilft ihm die Migrationsberatung der AWO Landshut. Katrin Birkenstock erläutert dem jungen Syrer die Verfahrensschritte, füllt am Computer die Formulare aus und F. bearbeitet die Mails direkt auf seinem Handy weiter. Die SPD-Landtagsabgeordnete Ruth Müller nutzte die Aktion „Rollentausch“, um sich mit der Migrationsberaterin über die vielfältigen Anforderungen zu informieren und unterhielt sich mit F. über seine Situation und Hoffnungen auf ein Leben in Deutschland.
Im AWO-Café informierte Gabriele Heinze über das Projekt „Cafe Deutsch“ der Freiwilligenagentur- „fala“: Hier lernen Ehrenamtliche zusammen mit Migrantinnen oder Migranten die deutsche Sprache im Zwiegespräch. Einige Male in der Woche trifft man sich im AWO-Café und versucht anhand von Gesprächssituationen Wörter und Grammatik zu erlernen. „Frau G. ist eine Musterschülerin“, machte Gabriele Heinze deutlich. Und auch die ehrenamtliche Sprachpatin war voll des Lobes über die afghanische Mutter von vier Kindern, die schon sehr gut Deutsch spricht.
Bereits angekommen sind die Frauen in den Sprachkursen von „Haus International“, die in den Räumen des Mehrgenerationenhauses angeboten werden. Beim Besuch der Gruppe von Albena Plötz konnte sich Müller davon überzeugen, welche Fortschritte die Frauen schon gemacht haben. Ein großer Wunsch der Frauen, die aus Rumänien, Polen, Italien, afrikanischen Ländern oder der Ukraine hier sind, ist es, auch außerhalb der Sprachkurse Kontakt zu deutschen Frauen zu bekommen. Oft sind die Frauen aus beruflichen Gründen ihren Männern nach Deutschland gefolgt und versuchen jetzt, die fremde Sprache zu erlernen, damit sie in ihrem neuen Lebensumfeld zurechtkommen. Den Anfängerkurs betreut Jaqueline Hesel und versucht hier beispielsweise auch den Satzbau zu visualisieren. Wörter werden auf große Zettel geschrieben und die Frauen sortieren sich so lange, bis der Satz lesbar ist. „Unsere arabisch sprechenden Frauen müssen dabei auch immer bedenken, dass in Deutschland von links nach rechts gelesen wird“, macht Hesel deutlich. Die engagierten Frauen nutzen die Gelegenheit, um der Landtagsabgeordneten auch klar zu machen, dass sie sich im Anschluss an die Sprachkurse eine Ausbildungs- oder Arbeitsmöglichkeit wünschen. In ihrer Heimat waren sie als Sekretärinnen, Krankenschwestern oder Lehrerinnen tätig, doch nicht alle haben eine Berufsausbildung und müssen sich hier neu orientieren. Im Rahmen der Integrationskurse werden auch Besuche bei Behörden, Institutionen oder Büchereien organisiert, damit die Frauen lernen, sich in ihrer neuen Heimat zurechtzufinden. „Sollte Sie der Weg einmal nach München führen, lade ich Sie gerne zu einem Wiedersehen in den Bayerischen Landtag ein, damit Sie sehen, wo die politischen Entscheidungen getroffen werden, die für Sie relevant sind“, versprach Müller den Frauen.