Die Herausforderungen hinsichtlich bezahlbaren Wohnraumes in Landshut sind bereits deutlich erkennbar und ergeben bei ständig wachsenden Einwohnerzahlen eine enorme Problemstellung für die Zukunft. Dies haben die Mitglieder der SPD-, aber auch der CSU-Stadtratsfraktionen seit geraumer Zeit erkannt. Einer Lösung stand und steht nicht ein mangelnder Wille, sondern die Finanzierbarkeit im Wege.
Gerade deswegen haben sich die beiden Fraktionsvorsitzenden von SPD und CSU, Robert Gewies und Rudolf Schnur, entschlossen in einem nichtöffentlichen Treffen der beiden Fraktionen die seit einiger Zeit von der SPD verstärkt eingeforderte Wohnungsbaugesellschaft anhand von Fakten und Berechnungen zu erläutern.
Der Vorsitzende der CSU-Stadtratsfraktion Rudolf Schnur eröffnete die Runde mit den Worten: „Lasst uns besser miteinander sprechen als Übereinander“. Robert Gewies brachte die Hoffnung zum Ausdruck, dass sich anhand der Faktenlage ein unnötiger Schlagabtausch in einer öffentlichen Sitzung ersparen lässt.
Um auf die Erfahrung und das Wissen von Fachleuten aus Landshut zurückgreifen zu können, wurden die beiden Geschäftsführer der größten Landshuter Wohnungsbaugenossenschaften, Johann Bergmeier und Peter Wimmer dazu gebeten. Sie berichteten von eigenen Erfahrungen und vonsolchen aus den Dachverbänden.
Im Laufe der ausschließlich sachlich und problemorientierten geführten Diskussion wurden Zahlen und Daten erläutert und auf deren Realitäts- bezogenheit geprüft. Die dem SPD-Konzept zugrunde gelegten Zahlen konnten letztlich nicht nachvollzogen werden. Dies unterstrichen die Redebeiträge von Dr. Dagmar Kaindl, Willi Hess, Manfred Hölzlein und Ludwig Zellner.
Insbesondere der Ansatz der Grundstücke zu einem nicht marktkonformenPreis scheint für die CSU-Fraktion rechtlich und haushaltstechnisch nichtumsetzbar. Im Ergebnis ist festzuhalten, dass leider trotz der Niedrigzinsphase auf viele Jahre hinaus kein wirtschaftliches Ergebnis beim Bau von Einfachwohnungen möglich ist.
Der seit vielen Jahren bestehende Rückzug der Bundes- und Landespolitik aus der Förderung des sozialen Wohnungsbaues hat auch in Landshut einen sichtbaren Rückstand verursacht. Die Umsetzung des Wohnbaukonzeptes würde bedeuten, dass die Stadt von Anfang an etwa die Hälfte des Gesamtaufwandes tragen müsste. Das muss den Bürgern ehrlicherweise so vor Augen geführt werden und damit ebenso die konkreten Auswirkungen auf den Gesamthaushalt.
Eine empirisch gesicherte Rechnung der CSU-Fraktion:
• 30 Wohnungen kosten 6 Mio. Euro. - ohne Grundstückskosten und Tiefgarage -
• jede Wohnung hat eine Wohnfläche von 70 m2 = Gesamtwohnfläche von 2100 m2
• Mieteinnahmen bei 7,14 Euro / m2 = 180.000 Euro pro Jahr
• Aufwand nur für Zins und Tilgung (6 %): 360.000 Euro pro Jahr
Unterdeckung pro Jahr auf 20 Jahre (Tilgungszeitraum): mind. 180.000 Euro
Anmerkung: Der tatsächliche Aufwand liegt wesentlich höher, da Verwaltung und Personal, sowie Abgaben, Versicherungen, Unterhalt usw. nicht angesetzt wurden. Kosten für den Erwerb von Grund und Boden sind nicht angesetzt.
Der dargestellte Jahresfehlbetrag stellt daher die absolute Untergrenze dar! Da in Landshut ein vierstelliger Bedarf an günstigem Wohnraum gegeben ist, entspräche der Jahresfehlbetrag bei 1.000 Wohnungen (33,33 x 180.000 Euro) rund 6 Mio. Euro pro Jahr!
gez.
Rudolf Schnur
Fraktionsvorsitzender