(Fr., 29.01.2016) Die Wahl des Oberbürgermeisters findet zwar erst am 9. Oktober statt. Noch sind erst drei Kandidaten - Radlmeier (CSU), Gruber (Die Grünen), Putz (FDP) - offiziell vo ihren Parteimitgliedern nominiert. Die OB-Kandidatin Prof. Goderbauer-Marchner (55) ist erst vom Vorstand ihres LM-Vereins vorgeschlagen und wird am 29. Februar in einer Mitgliederversammlung offiziell nominiert. Heute, Freitagabend, findet die Nominierungsversammlung für die OB-Kandidatin der SPD, Patricia Steinberger (44) im "Zollhaus" statt. In einer telefonischen Forsa -Umfrage wurden die letzten Tage einige hundert Landshuter nach den Wahl-Chancen von drei männlichen OB-Kandidaten und drei weiblichen OB-Kandidatinnen befragt.
Darunter war auch Stadträtin und MdL Jutta Widmann (55). Die Festwirtin hält sich ansonsten ja noch bedeckt. Die Vorstandschaft Ihrer Freien Wähler will angeblich erst Ende Februar eine Entscheidung treffen. Lange wurde ja eher damit gerechnet, dass die "Freien" - aus Dankbarkeit für die Wahl des 3. Bürgermeisters Erwin Schneck - bei der OB-Wahl die Kandidatin der Landshuter Mitte unterstützen.
In der Forsa-Umfrage wird auch die Qualifikation der sechs Kandidaten für das OB-Amt hinterfragt: Also politische Erfahrung, bisherige Leistungen in der Lokalpolitik, berufliche Qualifikationen, Führungsqualitäten usw. - Und besonders interessant sind zwei Schlussfragen bei Forsa: Da wird speziell nach den Siegchancen der OB-Kandidatin Goderbauer-Machner (LM) im direkten Vergleich zur OB-Kandidatin Jutta Widmann (FW) gegen Helmut Radlmeier (CSU) bei einer möglichen bzw. wahrscheinlichen Stichwahl gefragt. Also geht man davon aus, das die Forsa-Umfrage von einer bestimmten Person (potentielle Kandidatin?) in Auftrag gegeben wurde. Vor allem die Grünen und die SPD ärgert, dass Forsa nur den beiden Bewerberinnen der LM und der FW den Einzug in eine Stichwahl zutraut. Bei der letzten OB-Wahl (2010) hatte ja der OB-Kandidat der Grünen, Dr. Thomas Keyßner, mit Abstand das zweitbeste Wahlergebnis (26,3 %) erzielt. Der Kandidat der "Freien", Robert Mader, kam nur auf 4,63 %. Die LM gab es damals noch gar nicht.
Die Chancen für eine Stichwahl Radlmeier (49, CSU) gegen Gruber (45, Die Grünen) verbessern sich für den Fall , dass die OB-Kandidatin der Landshuter Mitte (Prof. Goderbauer-Marchner) nicht offiziell vom Lager der Freien Wähler unterstützt wird. Das Wähler-Potential der Grünen (7 Stadträte) ist - siehe Stadtratswahlergebnisse - in Landshut Stadt höher als das der LM (4 Stadträte) und der "Freien" (5 Stadträte - einer, Reichwein, ging mitterweile zur CSU). Die Stichwahl-Chancen für Stefan Gruber würden weiter zunehmen, wenn die ÖDP auf eine eigene OB-Kandidatin verzichtet.
Die CSU setzt jedoch auf einen Wahlsieg schon beim ersten Wahlgang am 9. Oktober mit einem Ergebnis von über 50 Prozent. Doch bei der letzten Stadtratswahl (2014) kam die CSU nur auf knapp 29 Prozent. Bei der Landtagswahl 2013 erzielte Kandidat Radlmeier 42 Prozent. Hans Rampf schaffte 2004 bei seiner ersten OB-Wahl 50,85 Prozent. Doch damals gab es keinen OB-Kandidaten der Freien Wähler, auch keinen FDP-Kandidaten.
Mit entscheidend für den Wahlausgang ist nicht zuletzt die Wahlbeteiligung. 2010 ging nur jeder zweite wahlberechtigte Landshuter (50,68 %) zur OB-Wahl. Eine große Unbekannte ist auch die rechtspopulistische AfD (Alternative für Deutschland), die überall in erster Lnie mit dem Thema Flüchtlinge punktet. Da gibt es zwar einen Kreisverband Landshut-Kelheim. Die Umfragen geben der AfD landesweit bis zu 10 Prozent. Ob die AfD jedoch in Landshut noch mit einem eigenen OB-Kandidaten überrascht, ist derzeit völlig offen. /hs