Landshut (2.03.20169 - Der Freistaat Bayern beabsichtigt, zur Wohnungsversorgung von Flüchtlingen eine Containeranlage zu erstellen, die sich zum größeren Teil im Innenhof des alten Gefängnisses zwischen Innerer Münchner Straße und Wittstraße bzw. Grätzberg befinden würde. Bei der Grünen Stadtratsfraktion stößt dieses Vorhaben auf Ablehnung.
Das alte Gefängnis stehe bekanntlich unter Denkmalschutz, der sich auch auf die Außenmauern der Anlage erstrecke. Deswegen sieht die Fraktionsvorsitzende Sigi Hagl ein eklatantes humanitäres Problem. „Viele der Flüchtlinge sind traumatisiert. Diesen Menschen kann man auf keinen Fall zumuten, ihr Leben in Deutschland auf viele Jahre hinaus im Innenhof eines ehemaligen Gefängnisses zu verbringen, durch hohe Mauern von der Außenwelt getrennt“, gibt Hagl zu bedenken.
Ihr Stellvertreter und OB-Kandidat Stefan Gruber macht seine Ablehnung an den einschneidenden Folgen für die Stadtentwicklung fest. „Wenn man bedenkt, wie der Freistaat mit seinen leer stehenden, für ihn eher lästigen Immobilien verfahre, müsse man Schlimmes befürchten. Da muss man nur das ehemalige Loreto-Kloster anschauen“, so Gruber. Im Übrigen sieht die Grüne Fraktion andere Möglichkeiten noch keineswegs ausgeschöpft. Gegen eine Nutzung des außerhalb der Gefängnismauern gelegenen Bereichs hinter dem ehemaligen Verwaltungsgebäude ist aus ihrer Sicht nichts einzuwenden. Und dann gebe es auch Investoren, die bereit seien, der Stadt und dem Staat Grundstücke zum Bau von Flüchtlingswohnungen anzubieten. Solche Angebote liegen nach Kenntnis der Fraktion vor.
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