Landshut (22.03.2016) - Kürzlich haben sich die Landshuter Landtagsabgeordnete Ruth Müller gemeinsam mit ihrer Kollegin Johanna Werner-Muggendorfer, sowie der Bundestagsabgeordneten für Niederbayern, Rita Hagl-Kehl, vor Ort ein Bild von der aktuellen Lage am Bahnhof in Landshut gemacht.
Angeschlossen hatten sich außerdem die stellvertretende Landrätin Christel Engelhard, sowie Stadträtin Anja König.
Nach einer Großankündigung der Deutschen Bahn zum barrierefreien Ausbau des Landshuter Bahnhofs im Jahre 2012 geschah erst einmal lange Zeit nichts. Dies hat sich erfreulicherweise geändert. Bereits im letzten Jahr wurde ein erster Schritt hin zum barrierefreien Zugang getan, indem nun neue, automatische Schiebetüren den Zugang zum Bahnhofsgebäude erleichtern. Momentan befindet sich der Landshuter Bahnhof im nächsten Schritt des Ausbaus – der Aufzug zu den meistgenutzten Gleisen 5 und 6 wird komplett erneuert. Dies hat allerdings zur Folge, dass die Gleise aktuell nur über einen einzigen Treppenaufgang zu erreichen sind, was gerade zu den Stoßzeiten zu einem regelrechten Stau führt und aufgrund dessen so mancher Zug verpasst wird. Der Ausbau befindet sich jedoch nach wie vor im Zeitplan und sollte gegen April 2016 fertig gestellt sein, was die Situation an den Hauptverkehrsgleisen wieder deutlich entspannen dürfte.
Damit ist der barrierefreie Ausbau des Landshuter Bahnhofs jedoch noch lange nicht abgeschlossen – Aufzüge sollen außerdem zwischen den Gleisen 3 und 4, sowie auch 7 und 8 eingebaut werden. Weiterhin soll der Bahnsteig der doch sehr in die Jahre gekommenen Gleise 7 und 8 um 46 Zentimeter erhöht werden, um den Ein- und Ausstieg zu erleichtern. Darüber hinaus sind auch Überdachungen, ein Umbau der Oberleitungsanlage, sowie ein Blindenleitsystem vorgesehen. Abgeschlossen soll der Ausbau bis 2019 sein.
So erfreulich der Ausbau des Landshuter Bahnhofs auch ist – gerade Niederbayerns kleinere Bahnhöfe finden derzeit bezüglich eines barrierefreien Ausbaus kaum Beachtung. Das Bundesverkehrsministerium hat zwar ein Programm zur finanziellen Unterstützung für Modernisierungen kleinerer Bahnhöfe mit weniger als 1000 Ein- und Aussteigern pro Tag ins Leben gerufen. „In Niederbayern befindet sich jedoch mit der Station Wörth lediglich ein einziger Bahnhof im Zusatzprogramm“ kritisiert Ruth Müller. Dieser würde zwar weitreichende Erneuerungen erfahren, andere Stationen wie der dringend modernisierungsbedürftige Bahnhof Neufahrn i. NB würden jedoch davon nicht profitieren. Gerade Bahnhöfe wie Neufahrn befänden sich im luftleeren Raum – für das Zusatzprogramm des Bundesverkehrsministeriums ist die Station mit geschätzten 2000 Umsteigern pro Tag zu groß – für etwaige andere Förderungsprogramme wiederum zu klein. „Das ist ein unhaltbarer Zustand, an dem dringend etwas geändert werden muss“ kommentiert Ruth Müller die Situation „Barrierefreiheit darf kein selektives Gut sein, jeder muss die Möglichkeit haben, den ÖPNV zu nutzen – überall!“
Im Bild oben An der Aufzugsbaustelle zu den Gleisen 5 und 6. V.l.: MdB Rita Hagl-Kehl, MdL Ruth Müller, Stadträtin Anja König, stellv. Landrätin Christel Engelhard, MdL Johanna Werner-Muggendorfer