(27.04.2016) - Wie funktioniert der Bayerische Landtag? Was ist ein Antrag? Was passiert in einer Ausschusssitzung? Diese und andere Fragen wurden für über 180 Schülerinnen aus ganz Bayern am Montag beim SPD-Mädchenparlament ganz praktisch beantwortet.
Das Planspiel gibt es seit neun Jahren, noch nie war die Resonanz so groß wie in diesem Jahr. Die Schülerinnen erarbeiteten in Arbeitsgruppen Anträge zu verschiedenen Themen. Danach wurden die Ergebnisse in einer Plenarsitzung diskutiert und darüber abgestimmt.
Die Pfeffenhausener Landtagsabgeordnete Ruth Müller hatte dazu bereits beim Besuch des Techniktrucks an der Realschule Landshut eine zehnköpfige Gruppe nach München eingeladen, die zusammen mit ihrer Lehrerin Daniela Gaisbauer an der Veranstaltung teilnahmen. In verschiedenen „Ausschüssen“ erarbeiten die jungen Frauen Anträge zu Themen wie „Tierversuche in der Wissenschaft“, dem „digitalen Klassenzimmer“ und diskutierten das Pro und Contra einer Herabsetzung des Wahlalters auf 16 Jahre. Dieser Ausschuss wurde von Ruth Müller geleitet und auch von einigen Landshuter Schülerinnen besucht.
Nach der Mittagspause ging es dann im Plenum zur Sache: Die Anträge wurden vertreten, diskutiert, Gegenargumente ausgetauscht und abgestimmt. Für das "Wählen mit 16" stimmten die jungen Parlamentarierinnen am Ende mit einer hauchdünnen Mehrheit dafür. Auch über die Freigabe von Cannabis wurde eifrig gestritten. Im Gegensatz zum vergangenen Jahr gab es dafür dieses Mal eine knappe Mehrheit. Auch beim Thema Tierversuche und unter welchen Bedingungen diese stattfinden sollen gab es sehr unterschiedliche Meinungen. Am Ende entschieden sich die Mädchen dafür, diese nur unter strengen Auflagen zuzulassen. Außerdem sprachen sich die jungen Frauen für das digitale Klassenzimmer aus, sehen in Google Street View nur bedingt eine Gefahr für unsere Privatsphäre und lehnten grüne Gentechnik ab. „Ich fand es spannend, die verschiedenen Meinungen zu politischen Themen zu erleben“, stellte Franziska Kurth am Ende des spannenden Tages in München fest. Für Selin Demür war es interessant zu erleben, wie intensiv um die beste Formulierung im Antrag im Ausschuss gerungen wurde.
Die stellvertretende frauenpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Ruth Müller zeigte sich nach der Debatte sehr zufrieden mit ihren Schützlingen: "Ich hoffe, dass die jungen Frauen heute gemerkt haben, wie wichtig es ist, Verantwortung für sich und die nachkommenden Generationen zu übernehmen, um unserer Zusammenleben positiv zu gestalten und zu entwickeln. Gerade in der Ausschussgruppe 'Wählen ab 16', die ich betreut habe, ist deutlich geworden, dass sich die Schülerinnen mehr politische Bildung im Unterricht wünschen."