Landshut (25.05.2016) Heute, Mittwoch, 17 Uhr, wurden im Rahmen einer eindrucksvollen Zeremonie fünf weitere vergoldete Stolpersteine in der Theaterstraße 55/57 (vor Douglas) für fünf Mitglieder der Familie Landauer durch den Künstler und Kunsthandwerker Gunter Demnig verlegt. Die jüdische Familie konnte 1938 noch rechtzeitig aus Landshut nach England fliehen.
Nachkommen der Famiie, die sich heute Landor nennt, kamen zu dieser Veranstaltung nach Landshut.
Um 16.30 Uhr wurde zunächst eine Ausstellung zur Geschichte der Juden in Landshut insbesondere zur Flucht bzw. zur Vernichtung eröffnet.
Schülerinnen des Hans-Leinberger-Gymnasiums (P-Seminar) trugen auf der Bühne eindrucksvoll die geschichtlichen Hintergründe de Nazi-Zeit vor. Für die Gäste wurden die Texte ins Englische übersetzt.
In Vertretung von Oberbürgermeister Hans Rampf sprach Stadtrat Stefan Gruber ein Grußwort in der Theaterstraße. Er spannte dabei einen Bogen von der schrecklichen Nazi-Zeit zur heutigen politischen Situation und rief zur energischen Auseinanderseitzung mit den rechtspopulistischen Ideen der AfD auf. Mit dabei war auch MdB Dr. Thomas Gambke sowie die Stadträte Robert Gewies, Norbert Hoffmann, Maximilian Götzer und Hedwig Borgmann. Auch die SPD-OB-Kandidatin Patricia Steinberger sowie die Leiterin des Skulpturenmuseums, Stefanje Weimajr waren mit dabei, ebenso mehrere Lehrkräfte des Hans-Leinberger sowie des Hans-Carossa-Gymnasiums.
Viele Teilnehmer legten sogleich vor den fünf neuen Stolpersteinen rote Rosen nieder. Es gab aber auch einige wenige Passanten, die kein Verständnis für die Stolperstein-Verlegung zeigten und kopfschüttelnd weitergingen. Stadtarchivar Gerhard Tausche war von Seiten der Stadtverwaltung dabei. Er ist von Anfang an ein Förderer und Befürworter dieser Gedenkaktion mit Stolpersteinen.
Fotos Hermann Schnall