Landshut (8.06.2016) - Schon eine halbe Stunde vor Beginn der Podiumsdiskussion war das Skulpturemuseum im Hofberg am Mittwochabend prall voll. Für den Verein Architektur und Kunst e.V. sprach die Vereinsvorsitzende Architektin Barbara Anetsberger anfangs den Rückzug von OB-Kandidatin Prof. Dr. Gabriele Goderbauer-Marchner aus gesundheitlichen Gründen an. Sie drückte ihr Bedauern aus. Die Diskussion selbst mit den vier OB-Kandidaten verlief sehr diszipliniert und durchaus anspruchsvoll.
Die meisten Zuhörer waren vor allem von den klar und überzeugend vorgetragen Beiträgen des FDP-Kandidaten Alexander Putz, ein 52-jähriger Bauingenieur, sehr überzeugt. Auch Stefan Gruber (46), Kandidat der Grünen, bekam im Laufe der zwei Stunden mehr und mehr Format, vor allem bei den Themen Stadtentwicklung und Verkehr.
Auf dem Podium von links Architekt Helmut Wartner (Moderator), dann die vier OB-Kandidaten Patricia Steinberger (SPD), Stefan Gruber (Die Grünen), Alexander Putz (FDP), Helmut Radlmeier (CSU) sowie Uli Karg, LZ-Redakteur (Moderator).
CSU-Kandidat Helmut Radlmeier (49) trug fast lückenlos die offizielle Rathauspolitik vor. Bei einigen Themen - z.B. Parkplätze - blieb er zu allgemein. Einerseits fehlten Parkplätze in der Innenstadt, so der CSU-Kandidat und andererseits seien die vorhandenen Parkplätze in den Parkhäusern nicht voll. Visionen eher Fehlanzeige. Recht achtbar schlug sich auch die fesche SPD-Kandidatin Patricia Steinberger (45). Sie zeigte kaum Nerven. Sie kann durchaus gut und flüssig formulieren. Ihre stärksten Argumente trug sie beim Thema Städtische Wohnungsbaugesellschaft vor, ein Thema, das Radlmeier und Putz unisono als nicht finanzierbar und nicht mehr zeitgemäß ablehnten. Also Putz konnte glänzen und Gruber schlug sich wacker. Seine Parteifreunde waren geschlossen sehr zufrieden mit ihm.
Von der Landshuter Mitte waren die Stadträte Tilman von Kuepach und Hans-Peter Summer (beide weiterhin CSU-Mitglieder) anwesend. Beim geselligen Teil nach der von LZ-Redakteur Uli Karg und Architekt Helmut Wartner souvrän und dezent geleiteten Diskussion war natürlich der Rückzug von OB-Kandidatin Goderbauer-Marchner noch das beherrschende Thema. Allgemein wird nicht damit gerechnet, dass die Landshuter Mitte einen neuen oder anderen OB-Kandidaten bzw. eine -Kandidatin nominiert. Eher werden weitere Kandidaten von der Linken und von der AfD erwartet. Helmut Radlmeier ist jedoch jetzt als einziger CSU-OB-Kandidat mehr denn je Favorit für die OB-Wahl am 9. Oktober. Die aktuellen Umfragen sind für die CSU derzeit auf Landesebene sehr schlecht. Seehofers CSU würde nur mehr 40 Prozent bekommen, die SPD 16, die Grünen 14, die Freien Wähler 6 und die AfD 10. - Ausführlicher Bericht folgt. /hs