Landshut/München (9.06.2016) - Auch die "Süddeutsche Zeitung" berichtet heute (9.6.) über den Verzicht von OB-Kandidatin Prof. Dr. Gabriele Goderbauer-Marchner "aus gesundheitlichen Gründen". Ihren Rücktritt bedauere sie "zutiefst" wird die LM-Kandidatin zunächst von Lisa Schnell in der SZ (Bayernteil) zitiert. Sie sei bayernweit durch ihre Kandidatur 2010 gegen den Staatskanzleichef Siegfried Schneider um die Präsidentschaft der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien bekannt geworden. Noch am 29. Februar 2016, bei ihrer Nominierung als OB-Kandidatin im Bernlochnersaal, habe es "keine Anzeichen einer schweren Krankheit " gegeben, erst bei der Fronleichnachsprozession am 26. Mai sei es ihr aber "plötzlich schlecht gegangen" wird LM-Stadtrat Tilmann von Kuepach zitiert.
Derzeit soll sich Goderbauer-Marchner im Krankenhaus befinden, so die SZ.
"Der Landshuter Mitte (LM) bricht mit Goderbauer-Marchner ihr strärkstes Zugpferd weg", erklärt von Kuepach im gleichen SZ-Bericht. Sie sei selbst CSU-Mitglied und habe 2012 die Wählervereinigung der Landshuter Mitte gegründet. Sie galt, so die SZ, "als größte Konkurrentin für den CSU-Kandidaten Helmut Radlmeier".
LM-Stadtrat Hans-Peter Summer betonte im gleichen Artikel, dass Goderbauer-Marchner vor allem als Vorsitzende des größten Sportvereins in Niederbayern (TGL) vielen Menschen bekannt gewesen sei. Sie habe "für Transparenz in der Politik gestanden". "Wir hätten die OB-Wahl mit ihr gewonnen" erklärte Stadtrat Summer laut SZ.
Für Spekulationen über einen neuen Kandidaten sei es, so Summer, "noch zu früh". Ein alternativer Kandidat müsse aber "schon sehr gut sein, sonst werde es wohl keinen neuen Kandidaten geben", betonte LM-Stadtrat Hans-Peter Summer, von Beruf Banker, der selbst als potentieller "OB-Ersatz"-Kandidat gehandelt wird.
Die SZ attestiert jetzt CSU-Kandidat Helmut Radlmeier "strategisch" höhere Gewinnchancen, zumal er die Unterstützung des amtierenden Oberbürgermeisters Hans Rampf habe.
Zu Ist-Situation ist anzufügen, dass schon seit Monaten über die Gesundheit von Prof. Dr. Goderbauer-Marchner (geb. am 25.02.1960) mehr oder weniger offen spekuliert und auch diskutiert wird. Viele Beobachter wollen schon bei ihrem Wahlkampfauftakt im "Landshuter Hof" am 11. Mai bemerkt haben, dass sie Mühe hatte, ihren Lichtbildervortrag über 50 Minuten durchzustehen. Den Gottesdienst in St. Martin vor der Fronleichnamsprozession am 26. Mai hat sie wegen Unwohlsein verlassen. Das sorgte bereits für verstärkte Nachfragen. Beim großen Rathausempfang für Alt-OB-Josef Deimer fehlte sie. Natürlich war die politisch interessierte Öffentlichkeit sehr gepannt, wie die LM-OB-Kandidatin den Härtetest einer zweistündigen Podiumsdiskussion am Mittwoch, 8. Juni, im Skulpturenmuseum bestehen würde. 22 Stunden zuvor wurde per Email vom LM-Vorsitzenden Prof. Dr. Thomas Küffner an die Medien die Nachricht vom Rückzug der OB-Kandidatin aus gesundheitlichen Gründen bekannt gemacht.
In ihrem letzten Wahlkampf-Flyer ("Unsere Gabi") erklärte Goderbauer-Marchner im persönlichen Steckbrief auf die Frage "Wie ist deine momentane Gefühlslage?" - "Entspannt und voller Vorfreude darauf, mit den Landshutern im nächsten halben Jahr und darüber hinaus ins Gespräch zu kommen". Als "Ausgleich zu Politik und Beruf" als Professorin für Print- und Online-Journalismus an der Universität der Bundeswehr in München gab sie an: "Musizieren, 13 Jahre Akkordeon und 9 Jahre Zither gehen nicht spurlos an einem vorbei". Sie gehe zudem "gerne in die Berge wandern und Skifahren". Und dann die letzte von fünf Steckbrief-Fragen: "Warum tust du dir diese OB-Kandidatur an?" - Goderbauer-Marchner dazu: "Ich mag den Begirff "antun" nicht. Oberbürgermeister können ihre Heimat gestalten und ich möchte gemeinsam mit den Menschen hier unsere Heimat weiterentwickeln, das ist meine Motivation." - Prof. Dr. Gabriele Goderbauer-Marchner ist verheiratet (mit einem Arzt) und Mutter von zwei erwachsenen Söhnen. Sie besuchte das Gymnasium in Seligenthal und war längere Zeit Leiterin der Gesamtredaktion der Landshuter Zeitung/Straubinger Tagblatt. Stadträtin ist sie seit 2002. /hs