Landshut/München (16.06.2016) - Die Zukunft der Insolvenzberatung in Bayern muss gesichert werden. Die Grünen im bayerischen Landtag unterstützen diese Forderung seit langem mit verschiedenen Anträgen. Wie die Situation vor Ort aussieht, davon überzeugte sich die Abgeordnete Rosi Steinberger in einem persönlichen Gespräch bei der Diakonie in Landshut.
Bisher sind Schuldner- und Insolvenzberatung in Bayern auf zwei Schultern verteilt. Während die Schuldnerberatung in der Hand der Kommunen liegt, ist der Freistaat für die Insolvenzberatung zuständig. „Diese Aufteilung ist unsinnig und soll schon seit Jahren zusammen geführt werden“, sagt Steinberger. Sowohl der Landtag als auch Ministerien und kommunale Spitzenverbände sehen das genauso. Nur mit der Umsetzung hapere es seit Jahren. Schuld daran ist wie immer das Geld.
Für die Beratung sind in der Diakonie Petra Anneser, Jürgen Höft und Thomas Beißner zuständig. Sie bestätigten im Gespräch die Forderung nach einer schnellen Umsetzung der Zusammenlegung. Aber zusätzlich müssten auch die Mittel des Freistaates aufgestockt werden. „Die Fallpauschalen für die Insolvenzberatung sind seit 1999 nicht mehr angehoben worden. Das kann so nicht weiter gehen“, empört sich Steinberger.
Darüber hinaus habe die Diakonie in den letzten Jahren nur etwa die Hälfte der nachgefragten Beratungen anbieten können, berichtete Jürgen Höft. Die nötige Zeit für eine intensive psychosoziale Beratung habe er dabei ohnehin nicht, um nicht noch mehr Klienten abweisen zu müssen. Man spüre auch die zunehmende Alternsarmut sowie den Anstieg der Niedrigeinkommen.
„Die Schuldner- und Insolvenzberatung in Landshut leistet eine unverzichtbare Arbeit“, so Steinberger. Nicht nur die Beratung, auch die Prävention sei eminent wichtig. Jedes Jahr besuchen die Mitarbeiter verschiedene Schulen, um z.B. auf Fallstricke des Internets hinzuweisen. „Wir fordern deshalb für den nächsten Doppelhaushalt eine Anhebung der Mittel, damit diese Arbeit genauso gut fortgeführt werden kann.“