Der Präsident des Europaparlaments Martin Schuz und MdL Ruth Müller
(24.06.2016) - Die Europäische Union ist heute nach kleiner geworden, das ist ein trauriger Tag für unser Europa. Unsere Großeltern haben nach den Schrecken der beiden Weltkriege für ein gemeinsames, friedliches Europa gekämpft, unsere Generation hat von der Öffnung der Grenzen, von der Reisefreiheit und von der europäischen Idee der Völkerverständigung profitiert. Und die jungen Briten haben mehrheitlich für einen Verbleib in der EU gestimmt. Sie haben verstanden, dass die Uhr des Big Ben nicht zurückgedreht werden kann.
Wir blicken auf mehr als 70 Jahre Frieden zurück und dieses Friedensprojekt muss mit allen Mitteln verteidigt werden. Allerdings wird sich die EU strukturell verändern müssen, sie muss demokratischer werden und die Sorgen und Ängste der Menschen ernst nehmen.
Handelsabkommen wie TTIP betrifft das ebenso wie eine gemeinsame europäische Flüchtlingspolitik. EU-Mitglieder, die Rechte und Finanzmittel aus den europäischen Fördertöpfen in Anspruch nehmen, müssen auch an ihre Pflichten erinnert werden, wenn es darum geht, Verantwortung zu übernehmen. Die Bürokratie in der EU hat sich stetig weiterentwickelt. In eine Bürokratie verliebt sich niemand, wohl aber in eine Idee von Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit. Und diese Liebe gilt es neu zu entfachen, damit die Europäische Union demokratischer, solidarischer und gerechter wird.