Landshut (27.07.2016) Besuch aus München an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Landshut: Robert Brannekämper (rechts im Bild) , Mitglied des Ausschusses für Wissenschaft und Kunst informierte sich mit seinem Kollegen Helmut Radlmeier bei Hochschulpräsident Prof. Dr. Karl Stoffel (links) über die anstehenden Entwicklungen an der Hochschule.
Der Münchner Abgeordnete nformiert sich derzeit an allen Hochschulen im Freistaat vor Ort über deren Ausrichtung, Pläne und Probleme. Gemeinsam mit seinem Ausschusskollegen machte er nun in Landshut Station. „An der Hochschule Landshut haben wir mit der Konzentration auf das interdisziplinäre lebenslange Lernen eine klare Strategie“, machte Hochschulpräsident Prof. Karl Stoffel deutlich. „Wir fördern zudem gezielt Forschungsschwerpunkte, denn nur über gute Forschung ist auch gute Lehre möglich, so Stoffel. In der Praxis bedeutet die Fokussierung auf die Interdisziplinarität, dass alle Studierenden, gleich welchen Studiengangs, gemeinsam Veranstaltungen im Studium Generale belegen müssen. Seit März gibt es mit „Interdisziplinäre Studien“ dafür eine eigene Fakultät, die auch für das umfangreiche Sprachenangebot zuständig ist.
Alleinstellungsmerkmale
Die zielgerichtete Weiterentwicklung erkenne man auch am Studienangebot. Mit Gebärdensprachdolmetschen und Ingenieurspädagogik habe man zwei neue Studiengänge gestartet, bei denen überregional ein Mangel herrsche. Stoffel dankte in diesem Zusammenhang den CSU-Landtagsabgeordneten für die Bereitstellung der Mittel aus der sog. Fraktionsreserve. Ohne diese hätte das Gebärdensprachlabor nicht gestartet werden können. Brannekämper und Radlmeier sahen dies als Bestätigung, dass ihre Entscheidung damals richtig gewesen sei. Aus eigener Erfahrung wisse er, wie schwierig es sei, Dolmetscher für Gehörlose für Veranstaltungen zu finden, so Brannekämper. Mit dem in Süddeutschland einmaligen Angebot begegne die Hochschule daher einem großen Mangel. Gleiches gelte für die Ingenieurpädagogik, ergänzte Radlmeier. Die neuen Studiengänge seien „Alleinstellungsmerkmale“, so der Abgeordnete.
Angetan war Brannekämper auch von dem von der Hochschule im April eröffneten Technologiezentrum für Produktions- und Logistiksysteme in Dingolfing. Das TZ PULS, so die Kurzform, stelle einen weiteren Meilenstein beim Wissens- und Technologietransfer dar. Die Musterfabrik mit moderner Produktionslogistikausstattung, Laboren und Projektflächen sowie Veranstaltungsräumen sei eine ideale und einzigartige Infrastruktur – sowohl für Lehre als auch für Forschung. „Ein absolutes Vorzeigeprojekt“, betonte Radlmeier.
Mehr Personal
Hemmschuh hinsichtlich weiterer Projekte sei allerdings das fehlende Personal im technischen Bereich – auch für die Lehre, mahnte Stoffel. Ein an Hochschulen bekanntes Problem, wie die Abgeordneten zustimmten. Brannekämper und Radlmeier forderten daher mehr Mittel für festes Personal an Hochschulen. Für einen reibungslosen Ablauf seien einfach Mitarbeiter an den einzelnen Instituten wichtig, so Brannekämper. Es könne nicht sein, dass sich Professoren nicht ausreichend auf ihre eigentlichen Aufgaben der Forschung und Lehre konzentrieren könnten, war man sich einig. An der HAW Landshut betreuen derzeit rund 160 Professoren und wissenschaftliche Mitarbeiter ca. 5.500 Studierende.
Der enorme Anstieg der Studierendenzahl zieht auch zahlreiche Baumaßnahmen nach sich. Derzeit entsteht ein neues Hörsaal- und Verwaltungsgebäude. Eine neue Mensa wird ebenfalls geplant. „An der Hochschule tut sich was“, fasste Radlmeier zusammen.
Im Bild (von rechts): Landtagsabgeordneter Robert Brannekämper besuchte die HAW Landshut, um sich mit seinem Ausschusskollegen Helmut Radlmeier und Hochschulpräsident Karl Stoffel (links über die HAW Landshut auszutauschen.