Landshut. Der dramatisch zunehmende Mangel an bezahlbarem Wohnraum in Landshut ist im Bewusstsein der lokalen Politik noch immer nicht hinreichend präsent. Immer noch werden bei der Schaffung von Baurecht für Mehrfamilienhäuser einseitig die Interessen privater Bauträger berücksichtigt. Die Grüne Fraktion fordert nun eine grundlegende Änderung der bisherigen Praxis.
In einem Antrag an den Stadtrat verlangen die Fraktionsmitglieder Sigi Hagl, Susanne Fischer und Hermann Metzger, dass künftig 20 Pozent des jeweiligen Bauvolumens rechtsverbindlich für sozial schwache Bevölkerungsgruppen zu sichern sind. Die Stadt müsse endlich alle Möglichkeiten ausschöpfen, die das Baugesetzbuch dafür biete. Die Fraktionsvorsitzende Sigi Hagl sieht die Stadt in der Pflicht gegenüber den finanziell schlechter gestellten Bürgerinnen und Bürgern. Außerdem dürfe die bisherige Praxis auch deswegen nicht fortgesetzt werden, weil sie diesen Personenkreis aus den bevorzugten Wohnlagen der Kernstadt zunehmend ausschließen. Die Verdrängung sozial Schwacher aus diesem Bereich sei nicht mehr hinnehmbar.