Landshut. Ja, bei Sportbauten war und ist die Stadt schon immer sehr großzügig. Erinnert sei nur an das neue, prachtvolle Sportheim in Landshut Berg. Dort mußte die Stadt sogar noch nachfinanzieren. Ähnlich war es bei der Sportheim-Sanierung in Landshut-Auloh. Da wird kaum ein Wunsch abgeschlagen. Die Lobby der Sportvereine ist im Stadtrat besonders mächtig. Das Beste ist stets gerade gut genug. Viele der 44 Stadträte sind in Vorständen der Sportvereine etabliert. Derzeit wird für über sechs Millionen Euro die neue Doppelturnhalle für die Mädchen-Realschule der Ursulinen auf dem ehemaligen Innenstadt-Parkplatz hinter der alten Isar-Post neu gebaut.
Gleich nach der Grundsteinlegung ist erst einmal viele Wochen lang gar nichts passiert, obwohl die archäoligischen Erkundungsarbeiten längst abgeschlossen waren. Jetzt ist die Baustelle eingerichtet. Die Größe der Sporthalle wird deutlich sichtbar. Das wird die verhältnismäßig kostspieligste Sporthalle, die je in Landshut gebaut wurde. Zum Vergleich: die bekannt finanzstarke Gemeinde Essenbach mit vielen Millionen Euro auf der hohen Kante (Dank der immer noch reichlich sprudelnden Steuereinnahmen aus der Atomkraftanlage), baut eine Zweifachsporthalle für weniger als vier Millionen Euro. Die Gemeinde Eching hat heuer im Frühjahr eine Zweifachsporthalle bei der Grundschule im Ortsteil Kronwinkl in Betrieb genommen, die für deutlch unter fünf Millionen Euro gebaut wurde.
Man darf im neuen Jahr auf die Sparvorschläge, von fast allen Stadtratsfraktionen gefordert, gespannt sein und wie sagt es stets gebetsmühlenartig Prof. Dr. Christoph Zeitler: "Die Stadt Landshut hat kein Einnahme-, sondern ein Ausgaben-Problem." Er rechnete jüngst Oberbürgemsiter Hans Rampf vor, das die Stadt in seinen bisher acht Amtsjahren 136 Millionen Euro mehr an Steuern eingenommen habe als sein Vorgänger Josef Deimer in dessen acht letzten Amtsjahren (1997 - 2004), In diese Zeit fiel ja auch der Bau des 1450 Meter langen Josef.Deimer-Tunnels (kostete allein 127 Mio. DM). Der FDP-Stadtrat, Bundestagskandidat und Hochschulprofessor für Wirtschaftsthemen, forderte schon als OB-Kandidat 2010 energisch eine ernsthaftere Ausgabendisziplin. - Die Ursulinen-Realschule bekommt erst einmal einen 6,3 Millioen Euro teuren Sportpalast. /hs