Eigentlich müßte sich Oberbürgrmeister Hans Rampf glücklich schätzen: Er hat in Landshut auf Bundesebene drei Abgeordnete, mit gut ausgestatteten Mitarbeiter-Büros. Das sind MdB Dr. Wolfgang Götzer (57, CSU), MdB Dr. Thomas Gambke (62, die Grünen) und Kornelia Möller (51, Die Linke).
Im Landtag hat Rampf mit Jutta Widmann (51, Freie Wähler) nur eine Landshuterin im Parlament. Das dürfte sich mit der kommenden Wahl am 15. September ändern, weil dann der Landshuter CSU-Vorsitzende Helmut Radlmeier (46) anstelle der Ergoldingerin Getraud Goderbauer zum Landtag kandidiert. Jutta Widmann bewirbt sich ebenfalls erneut, wen auch als Direktkandidatin im Nachbarstimmkreis Dingolfing-Vilsbiburg. Im Landshtuter Stimmkreis ist Hubert Aiwanger (42) aus Rottenburg der Direktkandidat.
Zurück zum Bundestag. Laut Stern & RTL käme die amtierende Bundesregierung erstmals nach drei Jahren wieder mit 47 Prozent auf eine knappe eigene Mehrheit: CDU/CSU: 41 %, FDP 6 %, SPD 23 %, Grüne 14 %, Die Linken 9 %, Piraten 3 %
Die Umfrage-Werte für die Freien Wähler sind bei Stern/RTL nicht separat erfaßt. Doch Aiwangers Bundespartei liegt bei ca. 2,5 Prozent. Er könnte also der jetzigen Koalition den Wahlsieg vermasseln, da sich die Freien Wähler in erster Linie aus dem konservativen Lager speisen. In Bayern liegen die "Freien" bei Umfragen zur Landtagswahl konstant seit Monaten bei 8 bis 10 Prozent. Aiwanger will das Ergebnis von 2008 (10,2 Prozent) umbedingt sogar noch übertreffen.
Im Landshuter Stadtgebiet ist der CSU-Kandidat Dr. Götzer (57) bei den letzten drei Wahlen von 59,29 % (2002) auf 50,47 (2005) und 42,14 % (2009) abgestützt. Ein Verlust von über 17 Prozent innerhalb von zwei Wahlen.
Ähnlich erging es der SPD: Horst Kubatschka erzielte 2002 noch 25,9 Prozent, sein Nachfolge-Kandidat Harald Unfried (47) kam 2005 noch auf 23,8 % und rutschte dann 2009 auf 15,85 Prozent. Umgekehrt war es bei der FDP: Prof. Dr. Christoph Zeitler (52) erzielte 2005 erstaunliche 9,33 % und 2009 sogar sensationelle 16,23 %. Er überflügelte damit im Stadtgebiet die SPD und Die Grünen.
Bei den Grünen kam Dr. Thomas Gambke 2005 auf 11,55 % und 2009 auf 15,34 Prozent. Damit zog er erstmals in den Bundestag ein, während es Prof. Zeitler mit dem besseren Ergebnis nicht geschafft hat.
Die Linken werden im Statistischen Jahrbuch der Stadt nicht aufgeführt, obwohl mit Kornelia Möller (51) 2009 eine Landshuterin den Einzug in den Bundestag schaffte. Sie will ja heuer erneut zum Bundestag kandidieren.
Andererseits sind im Statistischen Buch der Stadt Mini-Parteien wie die REP oder die ÖDP gleichbrechtigt mit den großen Parteien erfaßt. Die Linken sind unter "Sonstigen" versteckt.
Die CSU wird also im Bundestag künftig nicht mehr aus Landshut vertreten sein, denn der CSU-Bundestgskandidat kommt mit dem 32-jährigen Florian Oßner aus Velden. Dieser hatte in Landshut bisher nur wenige Auftritte. 'Er ist zudem mit Abstand der jüngste Bundestagskandidat, abgesehen vom Kandidaten der Freien Wähler, Christian Hanika, der seit Sonntag (7.4.) erst 27 jahre alt ist. Hanika, in Bad Abbach daheim, von Beruf Industriemeister, ist Landesvorsitzender der Jungen Freien Wähler. Florian Oßner ist Bezirksvorsitzender der Jungen Union und seit kurzem auch CSU-Vorsitzender im Landkreis Landshut. Zum Bundeswahlkreis gehören ja die Stadt Landshut und die Landkreise Landshut sowie Kelheim.
Also Florian Oßner (CSU) dürfte es bei der Bundestagswahl in Landshut Stadt besonders schwer haben, auch wenn er mit dem erst 26-jährigen Studenten Thomas Haslinger einen Landshuter (JU-Chef, Vize der CSU) als Listenkandidat zur Seite hat. In Landshut sind seit Jahren die Grünen besonders stark, im Stadtrat mit sieben Sitzen. Dr. Gambke will am 22. September besser abschneiden als der FDP-Kandidat Prof. Dr. Zeitler, der 2009 die Nase im Stadtgebiet vorn hatte. Zeitler gilt als versierten Wahlkämpfer. Er hatte lediglich bei der OB-Wahl 2010 mit nur 1,58 Prozent einen negativen Ausrutscher. Zuvor (2008) brachet er die FDP mit drei Sitzen inden Stadtrat. Freilich steckte die FDP dann 2010 auf Bundesebene im tiefen Umfragekeller.
Bei der SPD will der 47-jährige Bundestagskandidat Harald Unfried, ein ausgewiesener Finanz- und Sozialexperte, am 22. September Die Grünen und die FDP überflügeln. Unfried steht zu Kanzlerkandidat Peer Steinbrück. Er glaubt, dass das Thema "Soziale Gerechtigkeit" zum Wahlkampfende hin eine entscheidende Role spielen werde. Ob Unfried 2014 dann auch wieder zum Stadtrat kandidiert, ist noch offen. Viele sehen in ihm auch den idealen Kandidaten für die Eruopawahl im Juni 2014.
MdB Kornelia Möller wird über die neuesten Umfragewerte für die Linken (9 %) besonders erfreut sein. Sie engagierte sich die letzten Jahre vor allem für die Asylbewerber in ganz Ostbayern. Die Linken wollen ja auch erstmals mit einer eigenen Kandidatenliste zur Stadtratswahl 2014 in Landshut Stadt antreten.
Am 20. April kommt Ministerpräsident Horst Seehofer nach Landshut, freilich nicht zu einer Wahlversammlung, sondern als Ehrengast zur 40-Jahrfeier des Landshuter Wochenblatts. Im Juni und Juli werden dann während der Landshuter Hochzeit (28.6. bis 21.7.) viele Polit-Promis zu den Umzugs-Sonntagen kommen. /hs